Die SüntelBiker, Günter und ich

Der Süntel - unendliche Weiten

Seit einigen Jahren bin ich hin und wieder im Süntel unterwegs gewesen, mal zu Fuß, mit einem Bike oder im Winter auch mit Langlaufski. Von Porta aus gesehen ist das eine Art Naherholungsgebiet zu allen Jahreszeiten, das recht schnell erreichbar ist.

Die Kontaktaufnahme

Im letzten Winter habe ich dann eines Abends bei google mal ,,Süntel" eingegeben. Einfach mal, um geschichtliche Hintergründe zu erfahren: vielleicht mehr zum Thema Blutbachtal oder zum Flugzeugabsturz nahe des Süntelturms - und da fällt mir der Begriff ,,SüntelBiker" ins Auge! Mein erster Gedanke: eine Motorradgang, die die Straßen rund um Bad Münder unsicher macht - schnell mal anklicken: Aahh, eine Mountainbike-Gruppe, hochinteressant! Beim näheren Betrachten der Seiten fallen mir dann sofort einige Gläser Weizenbier und diverse SüntelBikerteller ins Auge: das scheint ja eine recht lockere Truppe zu sein, denke ich - ohne strenge, deutsche�Richtlinien im Sinne der Sports!Also mal die angegebene mail-Adresse kontaktieren und abwarten.

Tatsächlich kommt bald darauf eine positive Antwort mit der Einladung, an der nächsten Ausfahrt teilzunehmen! Jetzt aber schnell Günter aktivieren, als alter Weggefährte muss er natürlich mit! Nach einigen Gesprächen beschließen wir, zum Aufbau der nötigen Fitness eine Woche Biketraining auf Zypern einzubauen - schließlich wollen wir bei der ersten Fahrt mit den SüntelBikern nicht die Bremsklötze sein!��

Als es dann mit den ersten SB-Samstagen losgeht, ist Günter dauernd verhindert: Mal muss er den Duschvorhang anbringen, mal hat er Bürodienst, mal muss er einkaufen. Und dann ist der vor 6 Wochen angebrachte Duschvorhang wieder abgefallen und muss repariert werden! Also ist Günter trotz zahlreicher Ankündigungen zunächst nicht dabei - langsam komme ich in Erklärungsnot! Günter? Gibt es den überhaupt? Fährt der auch Mountainbike? Diese oder ähnliche spöttische Fragen kommen an jedem SB-Tag auf mich zu! Es hilft nichts: ein persönliches Gespräch mit Günter wird notwendig, um ihm die Problematik zu erklären! Zum Spätherbst hin dann endlich der Erfolg: Günter fährt mit, es gibt ihn also doch!�

Die erste Begegnung

Doch nun noch einmal zurück zum Anfang: Die erste gemeinsame Tour führte von Jürgen aus in den Süntel. Tage vorher hatte ich noch überlegt: soll ich Rambo, meinen Jack-Russel-Terrier, mitnehmen? Würde er die Tour überhaupt durchhalten? Und was sagen die SüntelBiker, wenn da plötzlich ein Typ mit einem Hund daherkommt? Also Rambo besser zuhause lassen, beschließe ich am Vorabend. Doch am nächsten Morgen beim Einpacken des Bikes schlüpft das Tier irgendwie mit ins Auto - also gut, testen wir es an!

Und dann geht�s los: schnell wird mir klar, dass es sich bei den SüntelBikern um eine dynamische Truppe handelt, die vor allem ihren Spaß abseits der sogenannten Forstautobahnen findet. Das ist für mich völlig neu - solche Trails habe ich früher einfach umfahren!�

Endlich wird die erste Pause eingelegt: Butterbrote werden ausgepackt, hier und da leuchtet ein Glimmstengel auf, Zeit für einen Smalltalk. Alles ganz normale Leute, denke ich. Und dann geht�s weiter - hinauf zum Süntelturm. Ich glaube, auf der am steilsten zur Verfügung stehenden Auffahrt. Die Gruppe zieht sich auseinander, jeder fährt sein eigenes Tempo, Rambo und ich sind irgendwo mittendrin - zum Glück halten wir die Gruppe nicht auf!

Oben am Turm wird�s dann gemütlich - bei Kuchen, Kaffee und Weizenbier, so kann man es aushalten! Die anschließende Abfahrt vertreibt den aufgenommenen Alkohol jedoch schnell wieder, zu groß ist die zur Vermeidung eines Sturzes notwendige Konzentration. Doch nicht einmal 40 Minuten später gibt es bei Jürgen zuhause die nächsten Leckereien: Brötchen mit Mett oder Aufschnitt, Kuchen und natürlich wieder Weizenbier! Gott sei Dank gerate ich auf dem Nachhauseweg nicht in eine Polizeikontrolle!

Fazit der ersten Tour: die SüntelBiker sind in Ordnung, Rambo hält mit, es war richtig gut! Wir beschließen wieder zu kommen!

Und das tun wir dann auch, und zwar an jedem SB-Samstag bis heute! So lernen wir im Laufe der Saison noch das ein oder andere Highlight im Weserbergland kennen. Ebenso wie die einzelnen SüntelBiker�und einige Gastfahrer, die sich einfinden und auch wieder wegbleiben.

Gibt es auch was zu meckern? Wenn überhaupt, dann nur an der Verteilung der Arbeit, die für den Zusammenhalt der Gruppe notwendig ist: Diese liegt auf wenigen Schultern, glaube ich. In erster Linie auf Jürgen, Markus und Hajo. Deshalb nenne ich die drei auch das Management!

Und was gibt es zu verbessern? Eigentlich könnte man statt alle zwei Wochen auch an jedem dritten Tag losfahren und einmal im Monat eine Dreitagestour machen, aber da noch niemand in Rente ist (nehme ich jedenfalls an), klappt das wohl eher nicht. Aber wenn ich so drüber nachdenke, werden die Ziele schon klar: Schwarzwald, Allgäu, Dolomiten, Zypern - und als absolutes SüntelBiker-Highlight dann Neuseeland, und zwar die Südinsel. Doch das ist nicht ganz ungefährlich, der ein oder andere könnte vielleicht dableiben - und wer will schon auf einen SüntelBiker verzichten?� Andreas P.