Eine starke Tour

Samstag, der 07.11.98. Heute mußte der Vogler dran glauben. Seit Monaten haben wir die Tour geplant, aber immer wieder verschoben, weil möglichst viele Biker daran teilnehmen sollten. Vor allem Moni, denn es war ihre Idee. Seit Tagen hat es geregnet, aber heute war der Himmel blau. Wenn Engel reisen... Wer würde alles mitfahren? Um 12.00 Uhr waren wir zu sechst: Jürgen G., Jens B., Moni, Ralf, Christoph und Jürgen S.. Hellward mußte noch zum Frisör. Wir wollten aber auf ihn warten. Plötzlich klingelte Jürgens Handy. Auch Hellward war bereits in Bodenwerder, fand aber den Weg zum Parkplatz nicht, da er keine Karte hatte. Jürgen konnte ihm helfen. Wozu Handys nicht alles gut sind. Hellward kam und verteilte erst einmal Einladungen zu seiner Geburtstagsparty. Vor dem Start wurde noch das neue Fully-Geschoß von Jens bewundert. Dann ging es los.



Schon auf den ersten Metern wurde uns klar: Heute wird es matschig! Wir fuhren bis nach Rühle, dann ging es ins Gebirge. Jens hatte noch einige Einstellungsprobleme mit seiner neuen Rakete. Plötzlich war er weg. Keiner hatte es gemerkt. Was Wunder; auf Jens mußten wir noch nie aufpassen. Was tun? Sollte die Trägerin des gelben Trikots, die Bezwingerin des Passo Roccetta (oder so ähnlich) zurückfahren und ihn suchen? Doch diese war damit beschäftigt auf unserem Rastplatz (einem Kinderspielplatz) die Schaukel auszutesten und leise vor sich hin zu pfeifen. Jürgen erklärte sich bereit und machte sich auf die Socken. Währenddessen programmierte Christoph sämtliche Biker-Nummern in sein Handy. Der Rest führte im schönsten Sonnenschein EDV-Fachgespräche. Sonst tat sich nichts weiter. Dann machte sich Christoph auf die Suche. Nach ein paar Minuten kamen alle drei an und es konnte weiter gehen. Jens war zum Glück so clever, nicht einfach in der Gegend herumzufahren sondern auf einen Späher zu warten.

Nach ein paar Kilometern wichen wir von der eingezeichnten Route ab (!!) und folgten einem Hinweis zum Voglerkamm. Nach einigen Schiebehöhenmetern waren wir oben! Wir kamen zum Ebersnackenturm (460 m), der natürlich gleich bestiegen wurde. Es soll eine super Aussicht gewesen sein. Der höhenkranke Verfasser hat sie lieber von unten genossen. Was jetzt folgte war ein 10 km langer, affengeiler Singletrail. Der Weg ging fast ständig auf und ab und war übersät mit riesigen Pfützen und Schlammlöchern. Außerdem machten Unmengen von rutschigem Laub die Tour zu einer fahrtechnischen Herausforderung. Ständig rutschte ein Hinterrad weg. Wir kamen noch am Bodoturm (412 m; wurde natürlich ebenfalls bestiegen) vorbei. Hier drohte uns Christoph eine Abkürzung an, da er sein Kind hüten mußte. Er konnte sich das aber dann doch nicht antun und fuhr bis zum Ende mit. Plötzlich merkte Jürgen, daß seine Luftpumpe fehlte. Aber Jens konnte sich fünf Punkte verdienen. Er hatte sie unterwegs gesehen und aufgesammelt.

Nächster Höhepunkt war die Königszinne, mit einer tollen Aussicht über Bodenwerder. Von hier ging es auf einem Miniweg mit tollen Kehren steil runter zum Parkplatz. Am Ende waren alle Fahrer begeistert und alles Bikes megaschmutzig. Eine tolle Tour! Erstaunlicherweise hatte sich auch keiner auf die Klappe gelegt und niemand war in einem der Monster-Schlammlöcher stecken geblieben. Diese Tour wird nächstes Jahr sicher wiederholt. Wir müssen nur warten, bis es wieder einmal so richtig lange geregnet hat.