Kaltes Glück

Nach einem Artikel aus BIKE 02/97

Februar 2001
Was würden Sie im Moment am liebsten tun?

Wie wär es damit: Bei strahlendblauen Himmel über einen schneebedeckten Trail biken, die einsame Schönheit der Winterlandschaft aufsaugen, das leise Knirschen der Stollenreifen im Schnee hören, die kalte, klare Luft bis in die Lungen spüren und dabei die Vorstellung von Kaminfeuer und Weizenbier am Abend entwickeln.

Zugegeben, es gibt bessere Geräte, um über Schnee zu gleiten. Trotzdem strahlt das Bike auch im Winter ungebrochene Faszination aus. Denn man kann auch jetzt ohne jeden Aufwand einfach losfahren, sich den Frust wegstrampeln, die Natur genießen. Und dann ist da diese Stille, die Abwesenheit von Hektik, weil Wanderer und andere Sportler im Winter lieber daheim bleiben, aber auch, weil man selbst in einen ruhigen Rhythmus kommt. Der Schnee läßt kein Renntempo zu, dennoch schult man seine Fahrtechnik sehr, weil der Untergrund anspruchsvoller, rutschiger wird. Und - ganz nebenbei - man fällt weich.

Wenn man dann kurz vor der frühen Dämmerung nach Haus kommt und die Haut vor Kälte kribbelt, dann weiß man: Biken hat etwas besonderes - es macht glücklich, Auch wenn es draußen bitterkalt ist.