ALPENCROSSplus
2006
23. Juli - 30.Juli/03. August

Die Biker in alphabetischer Reihenfolge:

Jürgen GIESECKE
Achim HINZ
Gregor HINZ
Thomas KOMOREK
Joschka WIEBUSCH




Planung: Nach dem Desaster im letzten Jahr, TourAbbruch wegen Unwetter, sollte es dieses Jahr besser klappen, man ist zwar nie sicher was das Wetter angeht aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Achim hatte schon länger vor, mit seinem Sohn gemeinsam über die Alpen zu fahren und so entstand die Idee zum ACross 06 mit Gregor und seinem Freund Joschka. Was liegt da näher als sich den Klassiker schlechthin vorzunehmen > Oberstdorf - Gardasee?!
Keine leichte Tour, das wussten wir drei im Vorfeld, da wir sie schon alle einmal gefahren sind aber das sollte uns nicht davon abhalten die Planung und Durchführung in Angriff zu nehmen.
Meine Erinnerungen von 2000 und die von Achim und Thomas aus 2001 ließen bei den Treffen die Highlights schon mal Revue passieren. Achim begann systematisch mit Gregor zu trainieren und Joschka wurde so oft es ging mit eingebunden. Am 23.06.2006, also eine Monat vor`m Start, trafen wir uns zu einer Trainingrunde Hameln-Rintel-Fuhlen > Abschluss war dann bei den Eltern von Joschka, auf der Terrasse mit grillen und Weizen. So lernte ich Joschka kennen und wir besprachen alle notwendigen Details für den Alpencross.
Die Transportfrage galt es noch zu lösen, Achim hatte aber schon vorgearbeitet und mit Helmut gesprochen. Unser "Verbindungsmann" von Orca aus Kempten konnte wieder aktiviert werden, somit war der Transport des Autos zum Gardasee sichergestellt - super. Da Achim noch einen HeckklappenFahrradTräger kaufen will, konnten wir die Fahrt mit einem Auto realisieren, wir werden mit meinem Passat fahren, Diesel ist doch günstiger als Benzin und 2005 fuhr Achim. Wir verabschiedeten uns bis zum 22.07.2006, da wollten wir uns zum großen Packen treffen, bei Helmut in der Halle, damit das Auto nicht über Nacht draußen mit aufgerödelten Bikes steht!

Eine Woche vor dem Start war ein Treffen bei Achim angesagt, wir wollten noch mal alles durchsprechen und wurden auf dem Hinz`schen Balkon lecker begrillt - Danke an Silvia, Gregor und Achim die sich hervorragend um uns kümmerten. Thomas zeigte sein "Roadbook" und wir überlegten noch evtl. Ausweichstrecken, für den Fall der Fälle. Achim`s Rücken spielt nicht so mit wie er sollte, es wurden Erinnerungen an 2005 wach, da legte eine Bronchitis fast unseren Achim lahm, aber Optimismus ist angesagt - wird schon!



Tag 0 - Packen:
Es ist Samstag der 22.07.2006, 14�� Uhr und die Sonne knallt munter von oben runter!
Wir sind alle da und beginnen mit dem Laden und packen, alles muss mit �����
Mein Dachträger nimmt die Bikes von Thomas, Joschka und mir auf, die Bikes von Achim und Gregor sollen auf`s Heck - jetzt packt Achim den Karton aus, es sind zig Einzelteile und das fröhliche puzzeln beginnt. Die Temperatur steigt (dagegen half aber eine leckere Runde Eis) und die Ikeaerprobten haben einen echten Vorteil, und selbstverständlich ist auch derjenige im Vorteil der lesen kann / will - mit vereinten Kräften gelingt es uns aber den HeckTräger zu "installieren". Als dann noch die Bikes drauf sind, sieht es schon spektakulär aus und ist das eine oder andere Foto wert, das vorherige verstauen der Rucksäcke und Taschen war dagegen ein Kinderspiel. Der Wagen war fertig (wir auch) und verabschiedeten uns bis morgen 6�� Uhr geplante Abfahrt vom Hof Klemme, die Spannung wuchs.

BikePassat unter Vollast




1. Etappe:Anreise Hameln / KEMPTEN - OBERSTDORF / ohne Achim Zahn
Sonntag 23.07.2006 / Start: 14.05 Uhr / Ankunft: 18�� Uhr

Am Sonntag den 23.07.06, ging es morgens um 06,15 Uhr offiziell in Hameln los, vorher hatte ich Thomas abgeholt und wir sind noch mal kurz bei Achim vorbei, damit sein Navy auch mitkann��
Wir sind gut unterwegs und der Wagen hat eine famose Straßenlage, allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit mit 120 km/h schon an der Grenze - man kann nicht alles haben?!
Wir kennen zwar den Weg aber Achims Navigationssystem unterstützt uns tatkräftig und wir finden ohne besondere Vorkommnisse Kempten, Orco und Gelegenheit uns dann hinter der Fahrzeughalle startklar zu machen. Schon "alte Hasen", erfahren durch 2005, ging es nach dem obligatorischen Startfoto los - um 14,05 Uhr rollten wir vom OrcaHof, das Abenteuer ACross 06 begann.

alte + neue Helden starten


Der Einstieg auf den IllerRadWeg, der uns direkt nach Oberstdorf führen sollte, wurde problemlos gefunden. Nach aber gar nicht lange Fahrt wurden wir vom einsetzenden Regen gestoppt, die RucksackSchutzhüllen mussten raus, dann ging es tapfer weiter, der Regen ließ dann zwar wieder nach, der Boden war aber teilweise noch sehr feucht und so sahen wir bald aus wie die Ferkel. Irgendwie kam uns das bekannt vor (2005 ??) , daher wollten wir auf jeden Fall wieder in Au eine WeizenPause einlegen. Die Wirtin hatte ein einsehen mit uns, legte noch mal Schutzpolster auf Stühle und Bänke und brachte die Getränke.
Die restliche Strecke war dann bald absolviert und Oberstdorf um 18�� Uhr erreicht, wir rollten durch die Innenstadt und fanden schnell die gebuchte Pension Evelyn - hier war aber niemand der uns Einlaß gewähren wollte ? trotz Buchung war und blieb das Haus verschlossen��.
Achim als Quartiermeister hatte aber schnell Ersatz gefunden, eine Strasse weiter in der Pension Gentiana waren Zimmer frei, die wir sofort bezogen.
Nachdem wir uns geduscht hatten, die Klamotten gerichtet waren und die Sonne um 19,30 Uhr wieder schien, sind wir zum Abendessen zum Gasthaus "Alte Sennhütte" gegangen. Die gute Küche war uns noch vom letzten Jahr in Erinnerung, diesmal hatten wir aber eine launischere Bedienung und auch einige Gäste waren etwas putzig. Nach dem Essen schlenderten wir durch die Stadt, stellten fest, dass sich nicht viel verändert hat und nahmen im BrauHaus am Bahnhof ein Dampfbier zu uns - gegen 22�� Uhr ging es zurück zur Pension, wir waren müde und morgen wartete der Schrofenpass und weiter Berge auf uns.

Etappendaten meines CM 436 M: 49,19 km / 02:26:31 h / 20,44 �, 48,3 max / 167 hm / 75 tm / 13 % up /10 % down / bei 25� - 32�C

Anmerkungen: keine Stürze, keinerlei Defekte, feuchte Strecke, Au war wieder OK, statt Evelyn > Gentiana



2. Etappe: OBERSTDORF - DALLAS / "Über die Allgäuer Alpen" nach Achim Zahn
Montag 24.07.2006 / Start: 09.20 Uhr / Ankunft: 19.20 Uhr

Als wir heute aufwachen scheint die Sonne aus allen Knopflöchern, wir treffen uns zum Frühstück um 8�� Uhr. Achim hat heute Geburtstag und Gregor hat seinem Vater Geschenke auf den Teller gelegt, Thomas aber ist soweit "weg", dass er nichts bemerkt und sich prompt auf Achims Platz setzt, verworren die Geschenke weglegt, Gregors irritierten Blick gar nicht registriert, ebenso wenig meine Gratulation und erst als Achim beginnt die Geschenke auszupacken aus "allen Wolken" fällt - Thomas halt ?! Wir machen noch mit unserer Wirtin eine neue Erfahrung, sie steht auf der Treppe in der Tür und schaut uns beim frühstücken zu - das wiederum verwirrt uns alle ein wenig, endlich geht sie in die Küche und man ungestört weiter frühstücken, außerdem muss sie sich auch um die anderen Gäste kümmern�����.

Die Ungeduld nimmt Oberhand, wir wollen los, also hoch die Rucksäcke gepackt, Pension bezahlt und die Bikes gecheckt. Achim legt noch zwei Kabelbinder an sein Rotwild, dann rollen bei bestem Wetter wir durch das Rappenalpental Richtung Speicherhütte und Schrofenpass. Die Gegend und die Auffahrt sehe ich jetzt wirklich, weil 2000 alles voller Nebel und Regen war, die Felswand mit dem Aufstieg Schrofenpass sieht schon gewaltig aus. An der Hütte füllen wir unsere Trinkflaschen, kühlen Kopf und Arme, dann geht es in die Wand. Das Bike muss geschoben und an machen Stellen getragen werden, Trittsicherheit ist angesagt.

yellow auf der Leiter


Die berühmte AluLeiter ist erreicht, heute kann man bessere Fotos machen, die Sicht ist optimal. Die Jungs sind etwas zögerlich, kommen aber gut rüber, danach geht es noch etwas höher. Seit dem letzten 6 Jahren ist noch eine weitere AluBrücke hinzugekommen, breiter, stabiler und völlig problemlos.

Nach der Passüberquerung suchen wir einen Ratsplatz auf einer der Almwiesen. Riegelpause und etwas trinken, dann geht es über Kuhwiesen runter Richtung Lech. In Lechleiten, oberhalb von Warth, machen wir Mittag, natürlich Spaghetti. Gregors Vorderbremse zieht nicht, ist wohl etwas Luft im System, nach dem Essen ist alles wieder OK, ich nehme an die Luft ist jetzt über den Ausgleichs behälter raus. Die Abfahrt nach Warth ist toll, der Ausblick klasse und bald haben wir Lech erreicht. Hier geht es rechts ab, die Strasse rauf über Zug zur Formarin-Alm. Das hier sich viele Wanderer tummeln merkte man besonders an dem starken Buspendelverkehr, allerdings war ein Busfahrer von der Sorte Idi�, er zeichnete sich durch Arroganz und Rücksichtslosigkeit aus, normalerweise gehen die Einheimischen mit ihren Touristen (ob nun Wanderer oder Biker) freundlicher um - aber es muss wohl immer wieder mal Ausnahmen geben ?!

Der Weg zog sich aber irgendwann ist man oben und der Blick auf den FormarinSee entschädigt für vieles. Die Freiburger Hütte auf 1931 NN ist schon zu sehen, aber der See will erst noch umrundet werden, oben angekommen kredenzte uns Achim ein Weizen bzw. Apfelschorle und ich konnte noch ein Happy Birthday anstimmen, blieb aber ohne Unterstützung (die Kids haben angeblich schon am Morgen gesungen und Thomas schaute nur schnell verwirrt hin und her).

Die Hütte fand keinen Zuspruch bei der Truppe, also wollte man unten übernachten und hatte auch schon ein geeignetes Quartier im Auge. Die Abfahrt nach Dalaas 916 NN ist nicht ohne und bedarf höchster Konzentration, auch ist oben neuerdings ein Stück Durchfahrt verboten, was wir aber ignorierten, wir trafen einen netten Wanderer und unten haben wir geschoben, dort stand ein Fahrzeug und man kann ja nie Wissen, es gibt ja Telefon����.. aber es war nichts. Die restliche Strecke nach Dalaas im Klostertal / Vorarlberg fuhren wir auf Asphalt, allerdings mussten wir kurz vor`m Ortschild anhalten, Gregor hat sich einen Nagel in den Vorderreifen gefahren - Plattfuss. Nach getaner Reparatur bezogen wir im Gasthof Post - www.dalaas-wald.at/gasthofpost - e-mail: hotel.post@lanner.at , unsere Zimmer, auch ohne Reservierung war es kein Problem einzuchecken. Der Wirt H. Rhomberg ist sehr nett, selber Biker und brachte uns unsere Begrüßungsrunde Weizen und Apfelschorle an den Tisch im neu angelegten Gastgarten.

Danach duschten wir und setzten uns wieder in den Garten zum Abendessen, das wirklich sehr gut schmeckte, wir hatten alle gut gewählt und waren sehr zufrieden, einige gaben sich dann aber noch einen Nachtisch., die Jugend hat doch richtig Appetit! Achim und Thomas empfahlen mir einen Subira (ein leckerer Birnenschnaps) und wir saßen noch gemütlich draußen. Gegen 21�� Uhr verschwanden Gregor und Joschka und wir sind um 22,30 Uhr es in die Falle, morgen warteten mehr Höhenmeter als heute auf uns.

Etappendaten meines CM 436M: 59,32 km / 05:35:50 h / 11,09 � / 71,3 max / 1.523 hm / 1.469 tm / 25% up / 37% down / bei 20� - 42 �C

Anmerkungen: Achim`s Geburtstag, Schrofenpass, 1 Platten, doofer Busfahrer, Freiburger Hütte, Abfahrt Dalaas, netter Wirt, toller GastGarten, gutes Essen, schöne Zimmer, Wetter klasse, super Landschaft, starke Trails, keine Stürze, 1.ter Defekt



3. Etappe: DALAAS - GALTÜR / "Durchs Verwall" nach Achim Zahn
Dienstag 25.07.2006 / Start: 09�� Uhr / Ankunft: 19.15 Uhr

Zum Frühstück scheint schon die Sonne, es sind noch andere Biker im Gasthof die am Nebentisch über ihre Routenplanung diskutieren. Wir nehmen erwartungsvoll, nicht ganz so viel redend unser Müsli zu uns, bis Joschka kommt und seine Müslischale nicht bändigen kann, die Aktion sauberer Tisch war schon lustig und riss alle aus den Gedanken über den bevorstehenden Tag.

Gleich, nach ca. 5o Metern, ging es auf einer Teerstrasse hoch zum Kristbergsattel (1479 NN ), die Strasse ging ab der Waldgrenze in Schotter über und wir kurbelten 620 hm am Stück. Die Ausblicke während der Auffahrt waren toll und oben gönnen wir uns eine Sonnenpause. Hier ist anscheinend ein beliebter Treffpunkt vieler Alpencrosser, jedenfalls sind einige Gruppen hier und wir treffen hier zum ersten Mal "die Schwaben" - dazu später mehr.

Nach der Pause runter und dann weiter im ständigen Auf und Ab bis die Abfahrt zur Jausenstation Hasahüsli beginnt. Dort angekommen stillen wir Durst und Appetit, Achim legt einen Rückenschonphase ein und Thomas drängt dann zur Weiterfahrt, bis zur nächsten Rast auf der Oberen Freschalpe auf 1890 NN sind 720 hm durch das Silbertalk zu absolvieren. Es ist eine sich lang ziehende Auffahrt über Schotterwege, bis auf ca. 1450 NN begleiten und noch LKW`s die Material zu einer Baustelle liefern, für uns heißt das dann immer Luft anhalten bei der Staubentwicklung, wenn sie vorbeifahren. Am frühen Nachmittag sammelt sich alles an der Oberen Freschalpe, hier sitzen auch die 4 Schwaben vom Kristbergsattel, man kommt ins Gespräch und genießt dabei die Brotzeit aus Almkäse und kräftiger Wurst, dazu Radler oder Apfelschorle, einfach lecker.

wir und die Männer aus Flake...


Frisch gestärkt geht es dann über das Hochmoor, durch Matsch und Geröll (sogar eine Schlange kreuzte meinen Weg) über Stock und Stein (wobei die Steine deutlich überwiegen), am LangSee vorbei, durch das Schönverwalltal zum Verbellener Winterjöchli. Es sind Trails, eine Bachdurchquerung und ein sehr steiles Tragstück zu bewältigen, bis man oben an der "Neue Heilbronner Hütte" 2308 NN steht.

Die Schwaben wollen hier übernachten, wir wollen wieder runter und in Galtür etwas suchen. Auf der zu Anfang recht steilen Schotterabfahrt sehe ich im unteren Teil mindestens sechs Murmeltiere, von klein bis ganz schön groß. Die lange Abfahrt endet erst einmal am KobsStausee, hier muss man noch mal sehr steil auf losem Schotter nach oben zum Zeinisjoch 1845 NN, um dann den weiteren Weg zu finden. Das erweist sich als etwas schwierig, da verwirrende Schilder mal hierhin und mal dorthin zeigen.

Wir versuchen den Weg über die Krone des riesigen Staudammes, am Ende geht es in trailiges Gelände über und wir drehen lieber um, Wanderer sagen dort geht der Weg und wir versuchen noch mal unser Glück, gelangen aber in eine Baustelle und geben auf - also lassen wir das und fahren auf der Strasse runter. Viele Serpentinen lassen uns schnell Höhenmeter vernichten und wir sehen bald darauf Galtür auf 1600 NN - Silvretta/ Tirol vor uns.

Achim und Thomas suchen nach dem Gasthof, in dem sie 2001 waren und finden ihn auch, den Gasthof Landle - www.landle.at, e-mail: hotel-landle@cable.vol.at - da es schon 19,15 Uhr ist bangen wir etwas, aber dank unseres Quartiermeisters Achim, bekommen wir Zimmer und können auch noch zu Abend essen, natürlich erst nachdem wir unsere Begrüßungsrunde getrunken und danach geduscht haben, ist doch klar - oder? Das Essen war reichhaltig und schmeckte hervorragend, die Wirtsleute Erwin und Elisabeth Zangerle sind sehr nett und auch hier macht es sich positiv bemerkbar, dass der Hausherr auch gern biket, man kommt schnell ins Gespräch und der Abend vergeht wie im Flug. Die Jungs sind schon um 21�� Uhr verschwunden und wir gehen um ca. 22,30 Uhr hoch - morgen kommt der Fimberpass!

Etappendaten meines CM 436M: 57,91 km / 07:15:29 h / 08,43 � / 70,1 max / 2.061 hm / 1.341 tm / 43% up / 22% down / bei 19� - 43 �C

Anmerkungen: nette Biker getroffen, Hasahüsli, Freschalpe, Hochmoor, Murmeltiere, Staudamm, WegVerwirrung, nette Gastleute, gutes Essen, schöne Zimmer, Wetter klasse, super Landschaft, starke Trails, keine Stürze, keinerlei Defekte



4. Etappe: GALTÜR - VNÀ / "Über die Silvretta" nach Achim Zahn
Mittwoch 26.07.2006 / Start: 09.30 Uhr / Ankunft: 18�� Uhr

Die Sonne lacht am Morgen, nach gutem Frühstück brechen wir auf, dem Radweg am Bach folgend, runter nach Ischgl auf 1376 NN. Kurz vor Ischgl, liegt am Waldrad, neben dem Radweg ein MTB-Parcours der recht spektakulär ausschaut, ja ja im Winter Skimetropole und im Sommer immer mehr ein Mekka für MoutainBiker. Von "oben" rollen wir in Ischgl ein, treffen mal wieder "unsere" Schwaben und suchen den BikeLaden auf, damit sich Achim neue Bremsbeläge montieren lassen kann.

Gregor hat eine Allergie gegen bestimmte Mückenstiche, ein geschwollenes Ohr und ein geschwollener Unterarm sind das Resultat - daher nutzt Achim die Reparaturpause und geht mit ihm zu Apotheke, dort gibt es ein geeignetes Gegenmittel. Als alles behoben ist machen wir uns auf den Weg zur Heidelberger Hütte 2264 NN, doch vorher liegt ein sehr steiles Asphaltstück mit gut 19% vor uns, die Waden zittern und wir fluchen, ab der GondelZwischenstation war früher Schotter, nun ist der Weg noch ein paar Kilometer weiter geteert ?! Irgendwann aber beginnt der Schotter und der lange Anstieg zur Hütte. Die Sonne zwingt uns immer wieder zu kleinen Pausen und man denkt, wo bleibt den bloß die Hütte - dann taucht sie unvermittelt vor einem auf. Zum Mittag gibt es für die einen Pasta, die anderen Suppe oder Braten - ich vernichte 2 Liter Radler/Apfelschorle, Hunger habe ich nicht viel.
Die Schwaben haben noch einen Abstecher zur Idalpe gemacht, allerdings einen ihrer Biker schon als "Späher" vorgeschickt um die Betten in der Heidelberger Hütte klarzumachen��

Nach der Stärkung sind wir dann weiter, nahmen den Fimbapass in Angriff, der Aufstieg ist eine anstrengende Schiebepassage mit ganz wenigen fahrbaren Teilstücken, nach einer guten Stunde sind wir oben am Pass auf 2608 NN, dort wartet schon etwas bibbernd Thomas und will bald weiter.

der Einstieg in die FimbaPassAbfahrt


Die Abfahrt ist noch genauso spektakulär wie vor sechs Jahren, einige Passagen sind besser zu schieben, ansonsten bin ich mit Thomas so gut es ging gefahren, es war eine anstrengende TrailAbfahrt, aber ich bin diesmal wesentlich besser runter wie im Jahr 2000!

Wir trafen drei Schweizer Wanderer und unterhielten uns über das Erleben der Natur als Biker und als Wanderer - obwohl jeder seine Ansichten hat haben wir uns gut verstanden und respektiert. Auf dem weiteren Weg bis zum Flussbett, waren die Kühe ein weit aus größeres Hindernis, allerdings konnten wir sie durch aufmunterndes Zureden oder Muhen doch dazu bewegen Platz zu machen. Durch das alte Flussbett gelangt man zur Steinbrücke, die immer noch unvermittelt mitten im Bachlauf endet, jetzt gibt es aber eine Bohle seitwärts um vom Steinsockel, ohne springen zu müssen, runterzukommen. Der weitere Verlauf der Strecke wechselte dann bald in Schotter und wir durchfuhren grüne Wiesen und näherten uns, vor drohendem Regen, Vnà - hier fanden wir gleich ein tolles Gasthaus > Pension Arina -

uriger geht`s nimmer


www.maryleen.ch, e-mail: info@maryleen.ch, am Ortseingang, Achim verschwand im Innern und kam breit grinsend zurück, wir hatten unsere Zimmer. Thomas und Achim ein Doppel und der Rest ein Drei-Bett-Zimmer. Pension ist ein uriges Haus, die Fußbodenebenen sind entweder schräg oder ständig durch diverse Stufen zu erreichen. Im Restaurant des Hauses konnten wir zu Abend essen, Graupensuppe, Spaghetti und Calanda-Bier (hier kamen doch Erinnerungen an 2005 Vättis, Hotel Calanda auf �����) den Abschluss bildete dann ein Rotwein, nachdem die Jungs schon wieder im Bett waren und wir noch über den weiteren Streckenverlauf diskutierten.

Morgen sollte es bis unterhalb des Stilfser Jochs gehen - Trafoi als Etappenziel, aber wohl ohne die Furkelhütte. Zu erwähnen ist noch, dass wir am Abend uns Begrüßungsbier/apfelschorle draußen getrunken haben, bis dann ein krachendes Gewitter mit allem Drum und Dran uns nach drinnen trieb - wer mal ein Gewitter in den Bergen miterlebte, weiß was ich meine, das Weizen wurde regelrecht "verhagelt". Es war aber ein richtig toller Abend auf 1600 m Höhe.

Etappendaten meines CM 436 M: 42,18 km / 04:55:00 h / 9,23 � / 60,8 max / 1.237 hm / 1.167 tm / 29 % up / 51 % down / bei 18� - 42�C

Anmerkungen: keine Stürze, keinerlei Defekte, starke Abfahrt Fimba Pass, Ischgl mit steilen Anstiegen, Vnà Pension Arina, Weizen mit Gewitter im Anmarsch, Joschka hat sein Bike geputzt?!



5. Etappe: VNÀ - TRAFOI "Zum Stilfser Joch" nach Achim Zahn
Donnerstag 27.07.2006 / Start: 08.45 Uhr / Ankunft: 18.15 Uhr

Gegen 7�� Uhr klingelte der HandyWecker, aufstehen, die Sonne lacht durchs Fenster und das gestrige Gewitter ist vergessen - jetzt hängen die Wolken noch so tief, das wir drüberweg schauen können, es tolles Schauspiel. Um 07.30 Uhr sitzen wir alle am Frühstückstisch und schaufeln unser Müsli rein, der Tag beschert uns eins der Highlights der Tour - das Val D`Uina mit der berühmten Uina-Schlucht. Wir sind alle guten Mutes und sicher es wird ein schöner Tag.

Aus Vnà raus sind wir die Serpentinen runter durch den Morgennebel nach Ramosch, von dort am Bach lang Richtung Sur En zu InnBrücke 1112 NN, nach der Brücke, vorbei am großen CampingPlatz, ging es gleich ins Val D�Uina, der Weg war geschottert und es machten sich viele Biker auf zur Uina-Schlucht, auch als Tagestour wurde von CampingPlatz aus gestartet. Die Auffahrt durch Wald und teilweise am Bach lang zog sich ganz schön hin, wir hatten dies gar nicht mehr so in Erinnerung. Die TagesBiker ohne Gepäck zogen an uns vorbei und wir wechselten doch zwischendurch mal das Biken mit Wandern ab. Aber irgendwann kommt jeder an und die JausenStation lud zur Pause ein, hier gibt einen fantastischen AlmKäse der unbedingt probiert werden musste (am besten schmeckt der mit Basilikum!), wer noch Platz im Rucksack hat sollte sich wirklich überlegen etwas von dem Käse mitzunehmen.

Pause vor dem Highlight


Hier sammeln sich alle Biker die weiter wollen zur Sesvennahütte 2256 NN oder nur auf das Hochplateau am Schlinigpass 2295 NN oder eben sich nur auf die Uina-Schlucht konzentrieren - wir wollten weiter durch die Schlucht, über den Schlinigpass zur Sesvennahütte und runter ins Tal um über Schleis, Glurns, Prad und Gomagoi bis nach Trafoi zu fahren. Also ging es nach der Stärkung in den Fels, ein paar Meter waren noch fahrbar, dann wurde geschoben. Der Weg hatte alles in sich, mal breiter mal schmaler, mal ausgesetzt mal gesichert, bot er alles was im alpinen Gelände so möglich ist, mehr möchte ich hier und jetzt nicht dazu sagen. Es ist auch beim zweiten Mal ein atemberaubender Pfad der uns zu einer wahren Fotoorgie hingerissen hat, es gab an jeder Ecke ein neue Motiv!

inmitten der Schlucht


Es gibt sogar einige Biker die hier fahren ?! das sollte kein Beispiel sein, es ist unverantwortlich, aber die, die gefahren sind, waren durchweg von der älteren Generation.

Irgendwann spuckt die Schlucht einen oben wieder aus, die Felsen weiten sich und die Hochebene wird erkennbar. Hier sind auch einige Touristen die sich am Wasser auf einer Decke liegend der Sonne hingeben, wir aber folgen dem schmalen Trail, Richtung Sesvenna. Nach kurzer Zeit erreicht man den Schlinigpass auf 2295 NN und ist dann schon in Italien. Hier ist heute echt viel los, ich schätze mal 50 % Biker und 50% Wanderer teilen sich hier die Natur.

Blick auf die


Bald darauf erreichen wir die SesvennaHütte - www.sesvenna.it - auf 2256 NN.

Diesmal sehe ich richtig was von der Hütte, vor sechs Jahren kam ich hier Abends um 20.30 Uhr an, total fertig, müde und hungrig, kein Auge für andere Dinge - heute im Sonnenschein war es viel angenehmer, wir machten Pause und ich holte erst einmal Radler und Apfelschorle. Achim "entspannte" auf einer Holzbank seinen Rücken und Joschka knüpfte mit der Bedienung Kontakt, indem er sich eine Suppe bestellte.

Nun ging es daran die Abfahrt zu bewältigen, die anfangs heftig steil ist, danach geht es immer etwas flacher werdend runter über Schlinig und Schleis auf den VinschgauRadweg. Hier geht es locker bis nach Glurns 907 NN und dann von dort nach Prad. In Prad musste Thomas unbedingt in einer bestimmten Eisdiele einkehren, man saß bei brütender Hitze draußen und die Bedienung war nicht die schnellste, brachte aber dann doch noch unsere Eisbecher! Vor uns lagen jetzt noch zum Tagesabschluss ca. 640 hm bis nach Trafoi auf 1543 NN. Es war viel Verkehr auf der Strasse, wir fuhren durch Gomogoi und kamen etwas müde in Trafoi an, das Hotel Tannenheim in dem wir unterkommen wollten, war aber leider voll ?! damit hatte keiner gerechnet. Es gab aber eine Lösung, das Tannenheim hat eine Vereinbarung mit dem GarniHotel Dalliada-Hof - www.garni-dalliadahof.com, e-mail: garni.dalliada@dnet.it, ein paar Meter weiter, hier fanden wir unsere Zimmer, haben unsere Trikots und Hosen gewaschen und konnten dann im Tannenheim die Halbpension genießen. Danach sind wir wieder zurück zum Dalliada-Hof und haben dort auf der Terrasse gesessen, die Jungs sind wieder gegen 21�� Uhr ins Zimmer und wir haben den Abend genossen mit Blick auf den Ortler 3905 NN. Thomas kannte ein weiteres Leckerli, den Bräulinger (ein Kräuterschnaps aus Kräutern die angeblich nur hier, am Stilfser Joch wachsen) der gut zum Bier schmeckt.

Achim und Thomas sind dann auch auf`s Zimmer und ich habe beim letzten Bier mir die bisherigen Tage noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Wir hatten bislang mit dem Wetter großes Glück, grandiose Ausblicke, tolle Trails und super Abfahrten.

Was auch toll ist, man trifft sich immer wieder auf so einer Tour, "unsere" Schwaben haben wir seid der Freschaple jeden Tag getroffen, eigentlich schon am ersten Tag auf der Freiburger Hütte, nur hatten wir uns da noch nicht kennen gelernt, sondern nur gesehen. Dann auf dem Kristbergsattel, Freschalpe, Aufstieg zur Heilbronner Hütte, in Ischgl, auf der Heidelberger Hütte, mal sehen wo wir uns zum nächsten Mal treffen.

Etappendaten meines CM 436 M: 58,97 km / 05:54:57 h / 10,48 � / 66,3 max / 1.789 hm / 1.867 tm / 30 % up / 31% down / bei 14� - 45�C

Anmerkungen: Morgennebel, Val D`Uina, AlmKäse, Sesvennahütte, steile Abfahrt, "heiße" Auffahrt nach Trafoi, gutes Essen im Tannenheim, Abends auf Terrasse, Bräulinger, keine Stürze, keinerlei Defekte



6. Etappe: TRAFOI - SANTA CATARINA "Über die Ortlerberge" nach Achim Zahn
Freitag 28.07.2006 / Start: 09�� Uhr / Ankunft: 18�� Uhr

Wir machen die Augen auf und erschrecken etwas, draußen sieht es unfreundlich aus, kalt und nebelig, na das kann ja was werden�.. um 07,30 Uhr gibt es Frühstück in der "Bar", wir fragen unsere Wirtin was den mit dem Wetter zu erwarten ist, die Antwort war klar: das wird noch keine Sorge. Als wir uns fertig machen merkt man schon, die Sonne kommt langsam ins Tal und als wir um 9�� Uhr starten scheint sie schon und die Stimmung steigt. Die 49 Kehren des Stilfser Jochs sind in Bikerkreisen bekannt, wir zählen ab dem Hotel Bellavista von Gustav Thoeni, dort ist Kehre Nummer 47 - bis oben heißt es nun runterzählen. Die AspahltSerpentinen sind beliebt, viele Rennradler ziehen an uns vorbei, ebenso die Motorräder und Autos, die sich oben am Pass fast alle wieder treffen. Der normale Verkehr, bestehend aus PKW, LKW und Bussen kommt dann auch noch hinzu. Die Sonne meint es jetzt recht gut und treibt den Schweiß auf die Stirn, es sind von Trafoi gut 1250 hm am Stück und die merkt man auch in den Beinen. Oben auf 2760 NN angekommen machen wir erst einmal Pause, es gibt Suppe, Schorle und Mineralwasser. Wir sitzen draußen und beobachten beim Essen die Skifahrer, die in voller Skiausrüstung vom Gletscher kommen und ihre Hotels aufsuchen - schon irgendwie komisch, wir sitzen hier in kurzen Hosen und Hemden, daneben die MotorBiker in Lederklamotten und auf der anderen Straßenseite die Skifahrer, alles auf wenigen Quadratmetern geballt!

Es gilt jetzt zu entscheiden, wo wir weiter wollen, nach Plan steht der Trail zur Bocchetta di Forcola ab dem Umbrailpass auf dem Programm. Nach dem gestrigen Tag entscheiden sich aber Achim, Gregor und Joschka doch lieber auf der Strasse nach Bormio zu fahren, evtl. treffen wir uns da spätestens aber am Abend in St. Catarina. Thomas und ich wollte den Trail nehmen, Thomas hatte 2001 mit dem Wetter Pech und dort nur schieben müssen, Regen, schlechte Sicht und oben richtig Schnee vereitelten diese Passüberquerung zumindest in optischer Hinsicht. Da ich durch die Tour von 2000 noch den Weg über die Dreisprachenspitze bis zum Umbrailpass kannte, machten wir uns auf den Weg. Die Dreisprachenspitze ist oberhalb vom Stilfser Joch und bildet mit 2843 NN den höchsten Punkt unserer Alpencrosstour,

yellow + Thomas auf 2843 NN


dort oben ist jetzt sogar ein kleines Lokal eingerichtet und man hat einen phantastischen Blick auf den Ortler und die angrenzenden Skigebiete - hier ist durch den Gletscher das Skifahren ganzjährig möglich (noch). Den Blick auf die Serpentienen des Stilfser Joches von hier oben, wird man auch nicht so schnell vergessen. Von hier aus konnten wir schon den Trail zur Bocchetta di Forcola sehen und auch den Trail zum Umbrailpass, den wir jetzt in Angriff nahmen.

Seid 2000 ist diese SingelTrailAbfahrt noch ausgewaschener geworden und die engen Spitzkehren meistert nur Thomas problemlos, meine LinksKehren gelingen meist nur die RechtsKehren muss ich erst noch üben, grundsätzlich bin ich aber schon besser runtergekommen als im Jahr 2000. Bald hatten wir 340 tm gemacht und standen am Umbrailpass auf 2503 NN. Kurz nach der Passhöhe geht der Trail, ein ehemaliger Militärweg, rechts ab zur Bocchetta di Forcola, schmal und manchmal ausgesetzt zieht er sich am Hang entlang.

Blick zurück zum Stilfser Joch


Der Weg war trocken und somit konnten wir relativ viel der Strecke fahren. Das letzte Stück ist ein Schiebe und Tragestück, dann steht man auf 2768 NN

der höchste NaturPaß
stolze Biker an historischer Stätte


an den Resten der alten Stellungsanlagen, die an vergangen Zeiten erinnern, Schützengräben und das etwas tiefer liegende Kasernengebäude sind zwar zum Teil verfallen aber noch gut als solche erkennbar. Irgendwie ein mulmiges Gefühl wenn man daran denkt was sich hier in den Kriegszeiten abgespielt haben muss!

Die aufziehenden Wolken waren für unser aktuelle, mulmiges Gefühl verantwortlich und Thomas riet zum schnellen Aufbruch, ich glaube er ist wasserscheu (oder er hat keine bzw. zu wenig Regenklamotten mit), jedenfalls machten wir uns daran die 1543 tm bis nach Bormio zu vernichten. Die Abfahrt erfordert Konzentration und ist im oberen Teil technisch, wird durch noch erkennbare Militärstrassen und Wiesenpassagen abwechslungsreich, und geht schließlich in eine Schotterpiste über - insgesamt eine Herausforderung, besonders an die Bremsen. Im unteren Abschnitt führt die Strecke dann durch einen dichten Wald und hier passierte dann auch unsere zweite Panne der gesamten Tour, das Ventil meines Hinterrades riss ab und ich musste den Schlauch wechseln. Ein paar Tropfen veranlassten Thomes zur Eile, wir hatten aber Glück, es kam kein starker Regen und wir rollten trocken in Bormio 1225 NN auf dem Marktplatz ein. Ab hier kontrollierte ich die Ventilstellung meines Hinterrades ständig und "durfte" während der letzten Tage auch öfter mal Luft ablassen, um den Schlauch wieder zu "richten".

Achim, Gregor und Joschka sahen wir nicht, wir tranken im Cafe eine Cappuccino und dachten an die vor uns liegende Straßenpassage nach St. Catarina 1738 NN - noch mal 513 hm bis zum Etappenziel. Was soll`s Achim war sicherlich schon da und kümmert sich wie immer hervorragend um eine Unterkunft, er wollte uns dann über Handy mitteilen wo wir hinkommen sollen. So ging es stets bergauf und nach einiger Zeit klingelte auch mein Handy (Thomas hatte sein mal wieder nicht an, es musste geschont werden), Achim erklärt mir wo wir wohnen. Es kamen wieder etwas mehr Wolken auf und wir dachten noch richtig nass zu werden, doch man hatte ein Einsehen mit uns, St. Catarina - www.santacatarina.it - war erreicht. Nach der Beschreibung von Achim versuchten wir unser Albergo zu finden, nahmen aber einen falschen Abzweig und wurden per Handy zurückgeordert - vor`m Haus, Albergo Compagnoni - www.compagnoni.net - e-mail: hotcompa@valtline.it, saß unser Achim und hatte schon das Begrüßungsbier bestellt, das nenne ich Timing - Danke! Kaputt und trotzdem zufrieden saßen wir draußen auf der Bank, bis es dann doch anfing ziemlich heftig zu regnen. Zu erwähnen sei noch, das mein Hinterrad plötzlich etwas eierte und ich sauer war, keinen BikeLaden in Bormio und auf dem Weg nach St.Catarina gefunden zu haben, der Abhilfe schaffen konnte - also hoffen, dass das bis zum Lago so hält (hat gehalten).

Des Weiteren fängt mein Ciclo an zu spinnen, meine Daten verschwanden und Thomas half aus, ich habe dann schnell die Batterie gewechselt, weiß aber nicht ob alle Daten erhalten bleiben konnten, das werde ich erst zu Hause am PC kontrollieren können.

Hier im Albergo hatten wir ein Appartement für uns und die Jungs ein Doppelzimmer, schnell duschen und dann zum Abendessen war angesagt, der Speiseraum war im Souterrain gelegen und per Aufzug gut erreichbar, das Essen war klasse und so reichhaltig, dass sogar die beiden Kids satt wurden - es gab ein Super Menü! Wir sind dann ins EG und haben es uns in der Kaminecke gemütlich gemacht, seid 19�� Uhr regnet es stark und als wir aus dem Fenster schauen, sehen wir, dass aus dem ruhigen Bach schon ein reißender geworden war - na, mal sehen was das morgen gibt, der Gavia ist ja bekannt als "Regenpass". Ein, zwei Grappa Brunello vertreiben die Kummerfalten und Achim schließt mit dem Bären (Teddy) am Kachelofen Freundschaft.

Etappendaten meines CM 436 M: 56,19 km / 06:26:10 h / 08,93 � / 64,1 max / 2.280 hm / 1.740 tm / 30 % up / 31% down / bei 12� - 42�C

Anmerkungen: Morgennebel, erst kalt+schattig, Stilfser Joch sonnig, 1250 hm in 2,41 Stunden mit einem Schnitt von 5,5 km hochgefahren, Bocchetta di Forcola klasse, schwere Abfahrt, Ventilabriss, Cappuccino in Bormio, lange Auffahrt nach St.Catarina, Super Menü im Albergo Compagnoni, Abends am Kamin, Regen!, GrappaBrunello, keine Stürze, 2.ter Defekt



7. Etappe: SANTA CATARINA - DIMARO "Ins Val di Sole" nach Achim Zahn
Samstag 29.07.2006 / Start: 11�� Uhr / Ankunft: 18,45 Uhr

Frühstück um 07,45 Uhr, es hat die ganze Nacht geregnet und es regnet jetzt immer noch���.. etwas Frust macht sich breit. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig konnte aber die RegenStimmung nicht vertreiben. Wir sind wieder auf die Zimmer und beratschlagten was tun?

Thomas und ich wollten eigentlich nach dem Gavia über die Forcellina di Montozzo 2613 NN, da Thomas hier 2001 auch nichts sehen konnte, aber bei dem Wetter ist es auch in diesem Jahr nicht ratsam über die MontozzoScharte zu fahren, man sieht ja fast nichts, zwar kommen wir dann auch nicht am Lago di PianPalu vorbei, aber ich glaube auch der SingleTrail runter zum See ist bei Nässe kein Vergnügen. So werden wir mit den anderen Strasse fahren und über den Passo Tonale dann ins Val di Sole. Wir warten in den Betten liegend auf das Nachlassen des Regens, zwischendurch erfahren wir per Handy, das der Passat am Lago angekommen ist - Danke an Orca + Achim - gegen 10,30 Uhr heißt es dann aufrödeln, Regenklamotten an und los, sonst ist der Tag verloren!

It`s raining again ....


Um 11�� Uhr starten wir, gut eingepackt (bis auf Thomas, der hat nichts "Langes" mit - unverantwortlich, aber es sind seine Knie), fahren durch Santa Catarina auf die Pass-Strasse und beginnen uns den Gavia hinaufzuschrauben. 914 hm im Regen, na Klasse, aber irgendwann kommt jeder oben an��., nach dem kleinen Lago Bianco ist rechts gleich eine Bar, in der man sich aufwärmen kann, Passo di Gavia 2652 NN. Die zahlreichen Bilder von alten und neuen Giro de Italia betrachtend, trinken wir eine Cola oder Schorle und machen uns dann fertig zur Abfahrt. Kaum losgefahren kam ein Stopp, Gregor musste seine langen Handschuhe anziehen und wir machten derweil Fotos vom vor uns liegenden Tal. Die Fahrt war kalt und lang, zwischendurch haben wir den langen Tunnel auf der alten Pass-Strasse umfahren, Denktafeln, Bilder und Kreuze erinnern an die Zeit, als der Pass "umgebaut" wurde, sprich die Strasse befestigter gemacht worden ist. Wir rollen weiter und es wird wärmer, es keimt die Hoffnung unten Sonne zu haben, es wird grüner und Bäume säumen den Weg. Plötzlich tauchen vor uns unzählige Schafe auf, die teils auf und teils an der Strasse liegen, oder träge fressen und verträumt in die Gegend schauen. Einfach durchfahren geht nicht, das merkten auch die Autos, die sich mit Gehupe versuchen einen Weg zu bahnen?! Mein Ventil war schon wieder schräg, es ging weiter abwärts dem Ort Ponte di Legno entgegen, Achim meinte noch lasst uns hier doch Mittag machen, als er ein Lokal am Wegesrand sah, aber wir waren schon vorbei, wollten nur noch runter, vorbei an der Abzweigung nach Pezzo (hier wäre es dann Richtung Forcellina di Montozzo gegangen).

In Ponte di Legno angekommen, steuerten wir die Pizzeria/ Ristorante "la Briciola" an - leider schon geschlossen??, so sind wir hungrig weiter und Achim schimpfte mit uns. Kurze Zeit später, auf dem Weg zum Pass Tonale, fanden wir das Ristorante "Le Pozze", hier bekamen wir noch etwas zu essen - Lasagne für alle! Als wir die Rechnung bekamen, merkten wir, dass wir wohl in einer Nobelhütte waren - 60,0 � für Nudeln + 1 Getränk, nicht schlecht (leider stellten wir erst am Abend fest, dass man uns über`s Ohr gehauen hatte, nachgerechnet kam 49,80 � raus - es war halt kein guter Tag�..) wir zahlten mürrisch und starteten im strömenden Regen zum Passo Tonale. Ziemlich wortkarg kurbeln wir eine Serpentine nach der anderen ab, trotz Regen erkenne ich dass das Tal recht schön ist, umso mehr schade das es regnet. Es ist ein neuer Pass für mich und ich entdecke an der Strasse gelegen ein Kloster mit schöner Kirche, versteckt liegende kleine Häuser mit Talblick und weiter oben immer mehr Skilifte. Unweit des Passes überholt mich ein laut hupender Autokorso, da haben sich welche "getraut" und steuern ein nett gelegenes Lokal an.

Oben angekommen auf 1884 NN entpuppt sich der Passo als großes Skigebiet mit vielen Liftanlagen und einer teils sehr modernen Bebauung, nicht gerade mein Geschmack aber anscheinend recht schneesicher. Wir machen noch ein Passfoto und los geht es Richtung Hauptstrasse im Val di Sole. Die Asphaltstrasse ist trocken und wir möchten gern schneller fahren, können aber nicht an dem vor uns fahrenden Bus vorbei. So machen wir öfter mal Pause, lassen die Bremsen abkühlen, ich richte mal gleich die Ventile vorne und hinten und fahren dann dem Bus hinterher. Auf der Staatstrasse 42 geht es Richtung Dimaro unserem heutigen Tagesziel. Zwischendurch sehe ich noch das Hinweisschild nach Pejo Terme, dort haben wir, vom Lago di Pian Palu kommend, 2000 mit der Truppe von Serac Joe übernachtet. Meine Vorderleute ziehen das Tempo an, Thomas hat mal wieder Angst vorm Wetter und möchte nicht noch bei Regen nach einer Unterkunft suchen müssen. Mit hohem Tempo machen wir Kilometer und 3 km vor Dimaro geht es ruhiger weiter, das Ziel ist erreicht. Achim und Thomas kennen von 2001 noch das Hotel Serena, finden dies auch schnell und Achim macht die Zimmer klar. Die Bikes bringen wir in der Tiefgarage unter und dann schnell die Rucksäcke nach oben.

Es ist schon 18,45 Uhr und um 19,30 Uhr gibt es "pünktlich" Abendessen (ich verstehe diese Aufregung von Thomas nicht - Italien und pünktlich essen müssen? irgendwie komisch��) also haben wir unser/e Begrüßungsbier/Schorle schnell genossen. Danach schnell duschen und man traf sich zum Abendessen ( pünktlich ), es gab Menü und das war reichlich & lecker. Da wir Joschka für den heutigen Regen "verantwortlich" machten, er hatte in St.Catarina nicht aufgegessen ?!?!, gab er sich heute richtig Mühe und hat sogar die Megaportion Karottensalat tapfer verdrückt!! na, wenn das nicht hilft, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Achim und Thomas meinten wir wollen heute mal Rotwein anstatt Weizen trinken, auch muss ich sagen gab es nichts zu meckern. Nach dem Essen sind Gregor und Joschka hoch, wir hatten zu dritt ein Zimmer und die beiden haben wohl den Fernseher entdeckt�., jedenfalls sind wir drei "Alten" dann raus und haben uns bei Rotwein und Brunello viel erzählt. Der morgige Tag war die letzte Etappe, am Abend wollen wir am Lago sein, also recht früh starten denn es sind gute 90 km und locker 2000 hm zu bewältigen, hoffentlich hört der Regen auf - bitte, aber noch ist der Himmel bedeckt.

Etappendaten meines CM 436 M: 71,52 km / 05:07:58 h / 14,06 � / 61,3 max / 1.446 hm / 2.364 tm / 27 % up / 22% down / bei 13� - 24�C

Anmerkungen: Regen abwarten, Gavia nass+kalt, 914 hm in 2,12 Stunden mit einem Schnitt von 5,5 km hochgefahren, kein Forcellina di Montozzo, dafür Passo Tonale, teures Mittagessen, Auffahrten im Regen, Skigebiet, Serena reichhaltiges Menü, Rotwein, bitte Sonne, morgen Riva, keine Stürze, keinerlei Defekte



8. Etappe: DIMARO - TORBOLE/ Lago di Garda "Zum Gardasee" nach Achim Zahn
Sonntag 30.07.2006 / Start: 08,53 Uhr / Ankunft: 18,15 Uhr

Der Handywecker klingelt um 06,45 Uhr - Sonne scheint! Hat unsere Bitte Gehör gefunden?? -egal, aufstehen und ab zum Frühstück, der große, letzte Tag beginnt.

Das Frühstück im Serena war genauso üppig wie das Abendessen, lecker Buffet mit allem Drum und Dran, es gab sogar ein Frühstücksei (oder lag es am Sonntag?), wir machten uns dann bald startklar und konnten um 08,53 Uhr los, allerdings erst nach einer kurzen Dikussion mit Hotelgästen, die unbedingt wissen wollten wohin und woher, Thomas uns Achim klärten sie auf.

In Dimaro geht es gleich zur Sache, nach 100 m einrollen rechts ab auf die Pass-Strasse und bald nach dem Ortsausgangsschild, in der ersten Kehre, geht es auf dem ausgeschilderten Mountainbikeweg Richtung Madonna di Campiglio, 862 hm am Stück auf Schotter. Der Weg führt durch viele Waldstücke, die jetzt noch angenehm kühl sind, einige Abzweigungen fordern entsprechende Aufmerksamkeit. Mein Hintern hatte schon gestern begonnen zu schmerzen, ich dachte nach der Pause über Nacht wird es besser�.. mitnichten, es tat weh. So hieß es dann Zähne zusammen und rauf auf`n Berg, oft entlang des Meledrio-Baches, ich glaube hier bin ich nur ca. 50% gefahren, den Rest habe ich geschoben. Der letzte Teil verlief durch ein Naturschutzgebiet, was aber die Italiener nicht davon abhält mit dem Auto möglichst weit nach oben zu fahren, um dann dort zu wandern oder zu picknicken. Endlich oben an der Malga Mondifra 1629 NN machte ich ein Foto, in zur Erinnerung an 2000, vor den Stallgebäuden. Vorbei an einigen Skiliften, die vor den Hotels lagen, ging es auf teilweise SingelTrails runter nach Madonna di Campiglio 1525 NN. Dort machten wir Rast und entdeckten unsere Liebe für Eistee, am besten von Lipton`s. Es folgte dann eine CrossAbfahrt bis zum Rifugio Casata di Mezzo auf 1495 NN, dann noch weiter runter bis Segherie auf 1195 NN. Von hier ging es wieder bergauf, durch das Tal Val d�Agola 400 hm zum Lago di Val di Agola auf 1595 NN.

yellow am ErdbeerSee


Auch hier wimmelte es wieder von Touris, die mit dem Auto fast bis in den See fahren wollen, kurz vorher stehen die Wagen am Wegesrand und säumen diesen endlos ?!

Hier ist eine kurze Riegelpause angesagt, denn nun heißt es noch mal den inneren Schweinehund überwinden und den Passo Bregn de l`Ors erklimmen. Der Weg am See entlang wird bald zum Trail, dann über ein Stück Almwiese, vorbei an den Kühen in den steilen SingelTrail, der nur schiebend zu bewältigen ist. Schnell gewinnt man an Höhe und hat einen tollen Blick auf das Val d`Agola und den Lago di Val di Agola. Es ist heiß, es ist sehr anstrengend, der Schweiß läuft und plötzlich ist man doch oben, wir erreichen den Passo Bregn de l`Ors, der auch Baito di Stenico genannt wird, genießen den gewaltigen Rundblick von 1836 NN und machten eine Verschnaufpause.

wir sind beeindruckt und ergriffen


Einige Wandere kreuzen diesen Pass, der als "Verteiler" viele, weitere Möglichkeiten eröffnet. Bald heißt es aber Aufbruch, wir haben noch einen langen Weg vor uns, wir müssen auch langsam Abschied nehmen von den grandiosen Bergen der Alpen, den mit der folgenden Abfahrt nähern wir uns der tief unten liegenden Sarca-Schlucht und ab da öffnet sich das Tal gen Süden > Lago di Garda.

Zuerst aber noch über die Almwiesen, kurze SingleTrailAbschnitte bis hin zu der Schotterabfahrt hinab ins Tal. Die Wanderer nehmen zu und nach der nächsten Kurve wissen wir auch wieso, hier sieht man nur Blech, soweit das Auge reicht - ein großer Parkplatz platzt aus den Nähten, Autos über Autos, Camper, Zelte und Grills bieten ein abnormes Bild, was für mich nicht unbedingt in diese Landschaft passt. Die ersten Kilometer der Abfahrt fahren wir nur an am Straßenrand parkenden Autos vorbei, schier unglaublich diese Massen. Schön wäre es ja auch, wenn man dann schnell runterkommt, was aber durch unsichere Autofahrer verhindert wird, so schlucken wir Staub und kommen nur langsam voran. Auf einem sehr holprigen Teilstück verliert Thomas eine seiner Trinkflaschen, bemerkt dies aber gar nicht und rollt weiter, ich sammle sie auf und fahre hinterher. Joschka beklagt den Verlust einer Schraube seines Flaschenhalters, kommt aber trotzdem ohne großes Problem bis zum nächsten Gasthof, dem Rifugio Ghedina 1116 NN im Val d`Algone.

Es ist früher Nachmittag und wir bestellen Pasta Rigatte mit Fleisch oder Tomatensoße. Nebenbei hören wir gerade die Ergebnisse der Formula Uno - Schumi hat gewonnen. Nach der Stärkung fahren wir auf der Asphaltstrecke ( von Thomas liebevoll GoCartBahn genannt ) weiter ins Sarcatal. Die Naturschauspiele sind einzigartig, auf dem Weg nach Stenico 668 NN und Ponte Arche auf 400 NN können wir den Verlauf der Sarca von oben verfolgen, mit teilweise in die Felsen gehauenen Galerien folgt eine Strasse exakt dem Flusslauf - phantastisch.

In Ponte Arche könne wir zum ersten Mal ein Hinweisschild Riva del Garda lesen, allerdings müssen noch mal 363 hm auf Strasse gefahren werden, bevor es zur letzten Abfahrt kommt. Durch Maisfelder, bei großer Hitze, rauf über Campo, Lomasa, Fiave bis zum Passo del Ballino auf 763 NN, bedurfte es noch mal einer gewissen Motivation. Von hier gab es aber dann kein Halten mehr, 700 tm auf Asphalt, vorbei am Lago di Tenno, die Serpentinen runter Richtung Riva!

Ca. 300 m über Riva gibt es einen Aussichtspunkt auf den See, es ist auch der erste Blick überhaupt auf den Lago di Garda, dort machen eigentlich alle AlpenCrosser halt, um ein Gruppenfoto zu schießen,

der erste BlickKontakt zum LAGO!


wir selbstverständlich auch, was Achim dann nach etwas probieren mit dem Selbstauslöser gelang. Die restliche Strecke war glaube ich jeder mit seinen Gedanken allein, überwältigt von dem Gefühl es geschafft zu haben und den Gardasee per MountainBike mit eigener Kraft erreicht zu haben - wir rollten in Riva ein und fühlten uns wie Helden, ich glaube auch ein bisschen zu recht. An der Kaimauer, ca. 15 cm vor dem See, stoppten wir die Bikes und blicken verklärt auf`s Wasser, nach kurzem Verweilen nahmen wir Platz in einem direkt am Wasser gelegenen Restaurant und bestellten unsere übliche Begrüßungsrunde, die hatten wir uns auch redlich verdient ! Erleichtert zu wissen es ist vollbracht, schmeckte das Weizen und die Schorle noch mal so gut, wir telefonierten nach Hause und berichten Stolz von unserer Ankunft.

Wahnsinn, nach 8 Tagen, 486,43 km, 12.511 hm und 12.703 tm sind wir alle gesund und heile in Riva 65 NN angekommen. Es gab nur zwei kleine Pannen, keinen Sturz und keine Ausfall - ist schon toll, ein Kompliment auch den beiden AlpenCrossNeulingen Gregor und Joschka, alle Achtung, das habt ihr super hingekriegt, ihr seid die wahren Helden!

Nachdem wir realisiert haben, wir sind angekommen, stiegen wir noch mal auf`sBike und fuhren nach Torbole, es spürte keiner Schmerzen mehr, wahren nur noch zufrieden und gut drauf. Achim und Thomas führten uns zum Hotel Miorelli - www.miorelli.it - e-mail: info@miorelli.it, und wir bekamen unsere Zimmer. Wir setzten uns draußen und ich holte mein Auto vom Hotel Elisabetta ab, dort hatte es uns die Fa. Orca freundlicherweise abgestellt. Nun hatten wir auch unsere Taschen und konnten die Zimmer beziehen, uns duschen und fertig machen zum Abendessen - wir gingen zum Hafen und fanden in einer Pizzeria Platz. Alle bestellten Pizza und Thomas hat sich mit dem Hund des Nachbartisches "angefreundet". Satt und zufrieden sind wir irgendwann zurück zum Hotel, haben draußen noch was getrunken, geredet und sind um 00,30 Uhr müde ins Bett gefallen. Der ACross 06 war geschafft!

Etappendaten meines CM 436 M: 91,15 km / 07:43:36 h / 12,25 � / 54,2 max / 2.008 hm / 2.680 tm / 39 % up / 24% down / bei 13� - 44�C

Anmerkungen: Hintern schmerzt, müde Beine, lange Auffahrt nach Madonna di Campiglio, CrossAbfahrt, viele Autos in Naturschutzgebieten, steile Schiebpassage zum Passo Bregn de l�Ors, sagenhafter Gipfelblick, lecker Mittagessen, Sarca-Schlucht, Ventil ständig schräg, Passo Ballino, endlich Riva in Sicht > erreicht, Pizza am Hafen, keine Stürze, keinerlei Defekte - wir sind Helden!



9. Tag: TORBOLE/ Lago di Garda >>> RUHETAG
Montag 31.07.2006

Heute konnten wir ausschlafen, wir trafen uns um 9�� Uhr zum Frühstück und überlegten dabei was wir tagsüber unternehmen wollten, war schon irgendwie eigenartig sich nicht bikefertig zu machen. Am Vormittag schlenderten wir am Strand entlang Richtung Riva, schauten bei Mecki`s bike & coffee - www.mecki.com - e-mail: info@mecki.com rein, und nahmen uns auch noch die anderen Bikeläden in Torbole vor. Am Kreisel war es fast schon Pflicht ein Eis zu essen, Thomas konnte jedenfalls nicht vorbei gehen ohne sich ein Eis zu holen und wir "opferten" uns gerne. Nach einem kurzen Einkaufsausflug im nahe gelegenen COOP, war Mittagsruhe angesagt. Der Nachmittag war mit faulenzen ausgefüllt, Achim ist mit den Jungs an den See, Thomas und ich lagen am Pool und wir dämmerten so vor uns hin. Später machten Achim, Gregor und Joschka noch BikePflege, ich holte mir von Mecki`s den am Vormittag erspähten, runtergesetzten Tagesrucksack von Vaude und dann beredeten wir, wo wir zu Abend essen wollten. Es sollte Arco sein, na klar, wenn wir schon am Lago sind müssen wir auch einmal bei Teresa im Hotel Marchi essen. Das Wetter war gut und wir sind per Bike, an der Sarca entlang durch die Plantagen nach Arco. Das Marchi hat zwar geöffnet, allerdings nur das Hotel, da Laura, Teresas Schwester und Köchin, aber immer noch krank ist muss das Restaurant noch geschlossen bleiben. Wir klönen etwas und Teresa meldet uns in einem befreundeten Restaurant an, nur fünf Minuten entfernt.

Das Ristorante Alla Lega - www.ristoranteallalega.com - fanden wir schnell, der Wirt hatte schon einen Tisch für uns und wir speisten auch hier sehr gut. Leider hatten wir draußen keinen Platz mehr und drinnen war es sehr heiß, was uns danach aber berechtigte noch ein Eis am Marktplatz von Arco zu essen, eigentlich noch besser als das in Torbole! Da unsere Bikes beim Marchi standen, sind wir noch mal rein und unterhielten uns mit Teresa und ihrer Mutter nett über vergangene Zeiten und die diversen Besuche, über viele Jahre, im Hause Marchi. Es wurde noch ein Mandellikör ausgegeben und wir versprachen Teresa wiederzukommen, bestellten Laura liebe Grüsse verbunden mit Genesungswünschen und machten uns dann auf dem Heimweg durch die dunkle Nacht. Die Kids sind hoch und checkten den Fernseher, wir haben noch draußen gesessen und einen Absacker getrunken. Um 00.15 Uhr sind wir zu Bett um nach 30 Minuten von Thomas "geweckt" zu werden - er stand vor unserer (Gregor, Joschka und ich hatten ein 3-Bettzimmer) Zimmertür und wollte rein ?!, er hatte sich "verlaufen"�� weiter möchte ich hier nicht ins Detail gehen, nur noch soviel, bis ich per Handy Achim soweit bringen konnte Thomas wieder ins Zimmer zu lassen, war es schon nach 1�� Uhr ?! Jetzt konnten wir weiterschlafen, den es sollte morgen um 8�� Uhr gefrühstückt werden, damit wir unsere Tagestour zum Monte Stivo antreten können.



10. Tag: TORBOLE - LIMONE - MALCESINE/ Lago di Garda >>> Alternativtag
Dienstag 01.08.2006

Als ich aufwache ist es schon 07.45 Uhr ! draußen ist es grau und es regnet��., schnell ins Bad, wir wollen doch um 8�� Uhr frühstücken - um 08,10 Uhr klopfe ich an die Zimmertür von Achim und Thomas > die schlafen noch ?! Also gehen wir drei schon mal runter zum Frühstück, als Thomas nachkommt ist er nur am kichern, er erzählt uns dann den Rest seines nächtlichen Abenteuers und wir erfahren, dass er, bevor er an unserer Tür Einlass fand, schon durch das ganze Hotel getigert ist und sogar auch draußen vor dem Hotel rumgeisterte, wenn er wüsste dass dort ständig die Webcam läuft��, nun ja es ist ja alles gut gegangen und erkältet hat er sich auch nicht!!

Der Regen lässt nicht nach, im Gegenteil es kommt ein dickes Gewitter und wir verziehen uns auf die Zimmer, die BikeTour ist geplatzt und nun hoffen wir, dass der Regen aufhört, damit wir wenigstens raus können, z.B. eine Bootsfahrt nach Limone oder so!? Gegen 12�� Uhr hat es wirklich aufgehört und wir machen uns auf den Weg zum Anleger,

Torbole ist auch ohne Bikes ganz schön - oder ?


bald sind wir auf dem Wasser und fahren an der Küste entlang nach Limone, es kommt sogar die Sonne raus und die Stimmung steigt sofort. In Limone haben wir erst einmal am Hafen einen Cappuccino getrunken und sind danach durch den malerischen Ort gegangen. Die schmalen, steilen Gassen haben ihren Reiz und wir machen einen auf Touri, besichtigen Kirche und Limonengarten, fotografieren wie wild da sich viele Motive bieten und an jeder Ecke was neues entdeckt wird. Bald entschließen wir uns noch nach Malcesine zu fahren, die Boote fahren in kurzen Abständen und so sind wir schnell am Ostufer des Lago angekommen. Der Altstadtkern von Malcesine ist auch mit vielen Läden überfüllt, wir kaufen noch Mitbringsel und warten dann in einer kleinen Bar auf unsere Fähre nach Limone, Joschka findet noch ein T-Shirt mit Bob Marley drauf und dann ab zum Hafen. Es beginnt wieder zu regnen als wir die Fähre besteigen und als wir mitten auf dem See sind erleben wir heute erneut ein Gewitter. Um 19�� Uhr sind wir zurück in Torbole, es regnet nicht mehr und wir gehen, nachdem wir unsere Sachen auf die Zimmer gebracht haben, auf die Suche nach einem schönen Lokal im Altstadtkern von Torbole. Thomas kennt noch von früher die "Speckstube", die wir aber nicht finden, dafür aber das Lokal Vecchia Torbole, klein aber fein, wir sitzen draußen und können über die Leute lästern die vorbeigehen, oder aber ein Lokal weitersitzen�.ne,Gregor?

Die Chefin des Hause ist sehr nett, heißt Andrea und kommt eigentlich aus Österreich, es hat sie irgendwann an den Gardasee verschlagen und sie betreibt nun mit ihrer Mutter dieses kleine Restaurant. Wir reservieren für morgen gleich einen Tisch um hier unseren Abschiedsabend zu begehen, denn am Donnerstag geht es wieder Richtung Heimat.



11. Tag: TORBOLE - TREMALZO - TORBOLE/ Lago di Garda "ein Klassiker" Mittwoch 02.08.2006 / Start: 10�� Uhr / Ankunft: 19�� Uhr

Der Morgen begann sonnig und wir waren guter Dinge, dass wir heute wenigsten noch eine Tour am Gardasee machen können. Es sollte einer der "Klassiker" sein - Tremalzo! Um 10�� Uhr starten wir und fahren nach Riva 65 NN, dort am Ortsausgang ging es über die Ponale hoch entlang der Steilküste des Westufers.

die atemberaubende Ponale, hier schlägt jeder BikerHerz höher


Die Abzweigung nach Pregasina lassen wir links liegen und kommen bald zur Strasse die ins Valle di Ledro führt. Über Biacesa 418 NN fahren wir weiter nach Barcesino zum Lago di Ledro 653 NN, immer begleitet von vielen Autos und LKW`s die sich munter die Serpentinen nach Molina hochquälen. Am Nordufer des Lago di Ledro fahren wir durch Mezzolage nach Pieve di Ledro und weiter bis Tiarno di sopra. Hier beginnt es zu tröpfeln ! und Thomas schaut besorgt zum Himmel ( ich habe das Gefühl er ist Wasserscheu ) meint es aber nur gut, denn oben am Passo di Tremalzo ist es bei Regen nicht gerade angenehm.

Eine halbstündige Pause lässt uns aber erkennen, dass die Wolken weiterziehen und wir eigentlich Glück haben müssten, somit fällt die Entscheidung hochzufahren. Am Lago d`Ampola vorbei, erreichen wir den Passo Ampola mit 747 NN und den dortigen Abzweig zum Tremalzo am Rifugio Ampola. Die Serpentinen führen nun 921 hm auf Asphalt hoch zum Rifugio Garda auf 1668 NN.

Vorbei an der kleinen Kapelle St. Croce nehmen wir eine Kehre nach der anderen und nach einiger Zeit ist das Rifugio in Sicht, allerdings auch die wieder zunehmenden Wolken, wo auch immer diese wieder herkamen, es zog zu und begann kurz vorm Ziel an zu regnen! Die Wartezeit konnten wir mit einer Portion Spagetti überbrücken, aber der Regen ließ nicht nach, wir diskutierten Abfahrtsmöglichkeiten, da wir den Weg über den nahe liegenden Pass mit den daran folgenden Schotterserpentinen bei diesem Wetter nicht fahren wollten, zu gefährlich und man kann von der tollen Landschaft nicht sehen.

Die Entscheidung viel, die südliche Strecke über Corno d. Marogna die Schotterpiste lang Richtung Monte Caplone, nach St.Michele durchs Valle di San bis nach Vesio 626 NN zu fahren. 1042 tm bei Regen, auf Schotter und glatten Pflaster zu fahren ist auch sehr anstrengend, erfordert höchste Konzentration und viel Kraft in den Händen, unten angekommen taten diese ganz schön weh vom vielen Bremsen, aber der Regen hatte inzwischen aufgehört und als wir in Vesio sind schien sogar die Sonne wieder! Von hier aus ging es teilweise sehr steil auf Asphalt bergab nach Limone, zwischendurch machten wir öfter Halt weil die Fotomotive wieder zunahmen, besonders der Blick oberhalb von Limone rüber nach Torbole, mit dem doppelten Regenbogen über dem Lago di Garda entschädigte für vieles. In Torbole angekommen sind wir dann auf der Strasse zurück nach Riva gefahren, Thomas vorweg, wir drei in der Mitte und Achim als Schlussmann, erreichten wir gegen späten Nachmittag unser Hotel, eigentlich war es schon Abend ( 19�� Uhr ). Wir saßen vorm Miorelli und tranken unser Weizen/ Schorle und gingen nacheinander hoch zum Duschen. Joschka hat seine Sonnenbrille liegen lassen, die ich dann mit hochnahm, und begann diese später auch zu suchen. Fast pünktlich kamen wir im Vecchia Torbole an und bestellten bald darauf unser Essen, ein bisschen traurig war die Stimmung schon, war es doch der letzte Abend, aber wir flachsten dann doch noch herum. Als wir wieder in unser Zimmer kamen stellte Gregor dann doch nach zwei Tagen starker Geruchsentwicklung, das dieser wohl durch nicht entsorgte Melonenrest verursacht war, dagegen konnten wir nicht anlüften���wir fordern Gregor daher auf, die Tüte sofort aus dem Zimmer zu eliminieren. Es wurden die Rucksäcke und Taschen gepackt und Joschka fing an panisch nach seiner Sonnenbrille zu fanden, damit er aber dann doch ruhig einschlafen konnte, habe ich sie ihm zur Beruhigung gegeben.

Etappendaten meines CM 436 M: 85,35 km / 06:28:55 h / 13,28 � / 48,0 max / 1.845 hm / 1.840 tm / 17 % up / 16% down / bei 12� - 39�C

Anmerkungen: Hintern schmerzt wieder, müde Beine, lange Auffahrt zum Tremalzo, oben wieder Regen, Abfahrt nach Vesio nicht ohne, Hans-Walter Wiedbrauck gesehen (kam uns im Wagen kurz vor Vesio entgegen), sagenhafter Blick auf den LAGO, Regenbogen, lecker Abendessen, keine Stürze, keinerlei Defekte - wir sind die Helden!



12.Tag: TORBOLE - HAMELN / X?X?X" n.A.Zahn
Donnerstag 03.08.2006 / Start: 10�� Uhr / Ankunft: 23.59 Uhr

Heimreise: Am Donnerstag, den 03.08.06, wachten wir auf und der ACrossplus 06 war zu Ende, es regnete in Strömen und somit wurde uns der Abschied dann doch leichter gemacht. Wir frühstückten und draußen regnete es sich richtig ein, na das wird ja lustig werden beim Auto beladen und Räder aufrödeln��., die Sachen waren ja schon alle gepackt, nur musste jetzt ein möglichst "trockene" Taktik gefunden werden, den Wagen reisefertig zu machen. Unter den kritischen Augen anderer Hotelbewohner, die nun draußen unter dem Vordach saßen und unserem Treiben belustigt zusahen, fingen wir an zuerst die drei Bikes auf dem Dach zu montieren, danach fuhr ich so dicht es ging an das Vordach und wir beluden den Kofferraum mit den Taschen und Rucksäcken etc., dann hieß es den Heckklappenträger zu installieren, bei Regen echt klasse, da kommt Stimmung auf - nun noch die Bikes drauf und endlich fertig!

Bezahlt hatten wir schon aber alle mussten noch mal rein, um sich zumindest die Hände zu waschen oder aber um noch mal schnell zu verschwinden. Um 10��Uhr saßen wir im Auto und die Heimreise begann - durch die mit eingebrachte Feuchtigkeit war die Frontscheibe von innen bald klatschnass, mit Tempotaschentüchern versuchten Achim und ich der Sache Herr zu werden aber es gelang uns kaum. Wir waren schon eine weile unterwegs, da versuchte ich mit einem leicht geöffneten Seitenfenster Abhilfe zu schaffen, und siehe da es tat sich was und die Sicht verbesserte sich zusehends. Der Wagen lag satt auf der Strasse und wir rollten auf der Autobahn dem Brenner entgegen, hinten wurde bald darauf tief und fest geschlafen und Achim versorgte mich mit Infos von Daggi über die Strecke.

Es hörte nicht auf zu regnen und als wir in Höhe München waren, kam noch starker Verkehr hinzu, der uns teilweise nur im Stop and Go Verfahren vorankommen ließ. Gaststätte Holledau war unser Ziel für die Mittagspause, OK es war dann schon 16 �� Uhr, was soll`s, war eh nicht zu ändern, nach dem Essen ging es weiter im Regen. Der Verkehrsfunk sagte bei Nürnberg und Biebelried Stau voraus, so fuhren wir gleich über Bamberg und Schweinfurt um dann wieder auf die A 7 zu stoßen. Ab hier wurde es etwas besser mit dem Wetter und der Regen hörte dann auch irgendwann auf ?!

Der Rest der Fahrt verlief ohne weitere Vorfälle, Tanken, Pinkelpause etc. sind doch normal und ca. um 22�� Uhr verließen wir die Autobahn. Hameln erreichten wir dann gegen 23,30 Uhr, zuerst brachte ich Achim, Gregor und Joschka in die Friedrichstrasse, ich schoss noch ein Abschlussfoto von unserer Fuhre und dann wurden die drei Bikes abgeladen.

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Danach brachte ich Thomas nach Hause, dann ging es weiter nach Holtensen wo ich um kurz vor Mitternacht war. Ich habe noch mein Bike vom Dach geholt, die Tasche und Rucksäcke etc. aus dem Auto und bin dann erst einmal auf`s Sofa. Ich war noch gar nicht richtig da, sprich wieder hier und konnte auch nicht gleich schlafen, also gönnte ich mir ein Weizen und sinnierte über die letzten 12 Tage. Schön war es, anstrengend aber schön - toll dass alles glatt gegangen ist und wir alle wieder heile zu Hause angekommen sind - was kommt wohl 2007 ?!



Der Tag danach: Irgendwie schon komisch, sich nicht die Bikeklamotten anzuziehen, den Rucksack zu packen, das Bike zu checken, die Wasserflasche zu füllen und Riegel einzupacken und, und, und - sondern wieder in der alten Umgebung zu Hause zu sein�����.. Ich freue ich mich dabei gewesen sein und diesen "Klassiker" noch einmal bewältigt zu haben. Achim hat heute meine Fotos auf seinen Laptop gezogen und will eine PowerPoint Präsentation erstellen, hoffentlich haben wir bald die Gelegenheit diese zu sehen bzw. uns zu einem Bilderabend zu treffen - zu erzählen haben wir allemal genug!



Daten und Fotos folgen!!