Jagdgenossenschaft Höfingen
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Geschichte der Jagdgenossenschaft Höfingen

Nach Aufhebung des Jagdregals 1848 war die Jagdrechtsituation durch die wechselnde Zugehörigkeit unserer Region zu verschiedenen Fürstentümern (Hessen, Kurhessen und Schaumburg) unterschiedlich.
Seit dem Anschluss an das Königreich Preußen (1866) galt folgende Regelung: Das Jagdrecht hatten Grundeigentümer, die über eine zusammenhängende Fläche von mindestens 100 "Casseler Acker" (1 Casseler Acker = 0,24 ha) verfügten. Die Jagdrechte auf den kleineren Flächen fielen der jeweiligen Gemeinde zu, die den Grundeigentümern einen Entschädigungsbetrag zu zahlen hatte.
seit etwa 1866 Es gibt einen gemeinschaftlichen Jagdbezirk Haddessen - Höfingen.
03.07.1934 mit Inkrafttreten des Reichsjagdgesetzes wird der Eigenjagdbezirk "Finnenberg-Waldgenossenschaft" aufgelöst, da die Mindestgröße für einen Eigenjagdbezirk nach dem neuen Gesetz (150 ha) nicht mehr erreicht wurde. Die Auflösung erfolgte allerdings erst 1944.
01.04.1937 Verpachtung des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes Haddessen - Höfingen mit einer Größe von ca. 481 ha (ohne "Kleiner Finnenberg") an Friedrich Dömich und Friedrich Schöppe (beide aus Hess.Oldendorf) bis zum 31.03.1946. Der Pachtpreis betrug 200 RM / Jahr.
31.03.1944 mit Durchführung des Reichsjagdgesetzes von 1934 wird der Jagdbezirk "Finnenberg" aufgelöst und die Flächen entsprechend der Gemeindegrenzen den Jagdbezirken Fischbeck und Haddessen-Höfingen zugeteilt.
ab 1946 das Jagdrecht wird von den britischen Besatzungsbehörden wahrgenommen
18.04.1949 Wiederaufnahme des Jagdpachtvertrages von 1937 mit den Pächtern Friedrich Dömich und Friedrich Schöppe bis zum 31.03.1959.
18.12.1957 Gründungsversammlung der Jagdgenossenschaft Höfingen. Beschlussfassung über die Satzung und Wahl des ersten Jagdvorstandes (Vorsitzender Bürgermeister Fritz Werner, Schriftführer Heinrich Roßkam und Kassenführer Heinrich Mackensen).
24.03.1958 Rechtskräftiger Bescheid des Landkreises Grafschaft Schaumburg zur Neuordnung der Jagdbezirke "Haddessen", "Höfingen" und "Finnenberg" sowie die Genehmigung der Satzung. Die Jagdbezirke "Haddessen" und "Höfingen" werden neue eigen- ständige Jagdbezirke, der Jagdbezirk "Finnenberg" wird wieder ein eigenständiger Jagdbezirk. Der Jagdbezirk Höfingen hat eine Fläche von ca. 239 ha.
01.04.1959 Beginn der ersten Pachtperiode. Pächter Heinrich Wilkening aus Pötzen. Pachtpreis 375 DM / Jahr
Für die Zeit zwischen der Gründungsversammlung bis zur Versammlung am 20.03.1968 liegen keine Protokolle über durchgeführte Versammlungen vor. Es gab in dieser Zeit keine Veränderungen im Vorstand, unklar bleibt somit nur der Ablauf der ersten Verpachtung der Jagd.
20.03.1958 Rücktritt des bisherigen Vorstandes und Neuwahl des Vorstandes bestehend aus Günter Noltensmeier (Vorsitzender), Wilhelm Beißner (Schriftführer) und Fritz Gerberding (Kassenführer - damals "kraft Amtes" als Bürgermeister - er war kein Jagdgenosse).
Weiterverpachtung der Jagd vom 01.04.1968 - 31.03.1977 an Heinrich Wilkening aus Pötzen zu einem Pachtpreis von 500 DM / Jahr.
Es wird beschlossen, der Gemeinde Höfingen 375 DM für Wegebaumaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Für Veranstaltungen (Grenzbeziehung) sollen 125 DM ausgegeben werden.
01.01.1973 Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Höfingen in die Stadt Hess. Oldendorf.
15.10.1975 Neuwahl des Vorstandes nach dem Tod des bisherigen Vorsitzenden Günter Noltensmeier. Gewählt wurden Friedrich-Wilhelm Bartling (Vorsitzender), Heinrich Severith (Schriftführer) und Fritz Gerberding (Kassenführer).
14.05.1976 Einstimmige Beschlussfassung bezüglich der Zugehörigkeit zur Jagdgenossenschaft: Mitglied der Jagdgenossenschaft war, wer über mindestens 1 Morgen (2500 qm) bejagbares Land verfügt. Dieser Beschluss widersprach allerdings der damals gültigen Satzung von 1957, die hinsichtlich der bejagbaren Fläche keine Vorgaben machte. Vor diesem Beschluss war der Kreis der Jagdgenossen wesentlich kleiner !
17.03.1977 Weiterverpachtung der Jagd an Heinrich Wilkening vom 01.04.1977 - 31.03.1986 zu einen Pachtpreis von 750 DM / Jahr. Es gab ein weiteres Angebot einer örtlichen Bietergemeinschaft, das aber keine Zustimmung fand.
25.11.1977 Nach dem Tod von Kassenführer Fritz Gerberding, wurde Horst Boose einstimmig zum neuen Kassenführer gewählt.
24.03.1979 Beschluss über die Verlängerung der Amtszeit des Vorstandes bis März 1980.
29.03.1980 Wiederwahl des bisherigen Vorstandes Friedrich-Wilhelm Bartling (Vorsitzender), Heinrich Severith (Schriftführer) und Horst Boose (Kassenführer) für weitere 4 Jahre.
26.02.1983 Anfrage der Verfasser der Höfinger Dorfchronik, ob die Jagdgenossenschaft zusammen mit der Gemeinde (Ortsrat) die Chronik herausgeben möchte. Diese Anfrage wurde wegen fehlender finanzieller Mittel abgelehnt. Dieser Beschluss führte später zur Gründung des Höfinger Heimatvereins, der die Chronik dann 1986 herausgab.
24.03.1984 Wiederwahl des bisherigen Vorstandes.
27.03.1986 Neuverpachtung der Jagd an Herrn Günter Görling aus Holtensen zu einem Pachtpreis von 3500 DM / Jahr nach Verhandlungen mit örtlichen Interessenten und einer anschließenden Ausschreibung der Jagd in der Fachpresse und der DWZ.
Es gab insgesamt 6 Bewerber für die Jagd.
Beschlussfassung über eine neue Satzung. Mitglied der Jagdgenossenschaft ist jetzt jeder Grundeigentümer, der unabhängig von der Größe, über bejagbares Land verfügt. Weiter wurden einige rechtliche Aspekte angepasst (Die alte Satzung hatte 29 Jahre Bestand !).
Wahl eines Wegeausschusses bestehend aus den Vorstandmitgliedern, Dr.Ferdinand Dohme, Günter Lemke, Heinrich Sempf und Wilhelm Lindenberg (auch Mitglied des Ortsrates).
09.04.1988 Wiederwahl des bisherigen Vorsitzenden Friedrich-Wilhelm Bartling und des Kassenführers Horst Boose. Heinrich Severith stand für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung, dafür wurde Heinrich Sempf als Schriftführer gewählt.
10.04.1992 Wiederwahl des bisherigen Vorstandes.
26.07.1994 Der Vorsitzende Friedrich-Wilhelm Bartling trat aus persönlichen Gründen zurück. Schriftführer Heinrich Sempf stand aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter zur Verfügung. Gewählt wurden Heinrich Severith (Vorsitzender), Dr.Ferdinand Dohme (Schriftführer) und Horst Boose (Kassenführer).
07.11.1994 Beschlussfassung über die Erstellung eines neuen Jagdkatasters. Die Kosten in Höhe von etwa 1000 DM sollen von der Jagdgenossenschaft übernommen werde.
26.01.1995 Neuverpachtung der Jagd an Bernhard Lausecker aus Barsinghausen nach einer Aus-schreibung in der Fachpresse. Es gab 14 Bewerber für die Jagd. Der Pachtpreis betrug 5950 DM / Jahr.
02.04.1998 Wiederwahl des bisherigen Vorstandes.
31.01.2000 Rücktritt des Vorsitzenden Heinrich Severith aus gesundheitlichen Gründen. Neuwahl des Jagdvorstandes bestehend aus Dr.Ferdinand Dohme (Vorsitzender), Regina Severith (Schriftführerin) und Horst Boose (Kassenführer).
18.03.2002 Beschluss der Versammlung, dass die Jagdgenossenschaft sich an der Finanzierung des geplanten Dorfgemeinschaftshauses beteiligt. Dieser Beschluss soll später konkretisiert werden.
31.03.2003 Beschlussfassung über die aktuelle Satzung der Jagdgenossenschaft. Die Abstimmung der Inhalte erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont als Aufsichtsbehörde.
17.11.2003 Verlängerung des Pachtvertrages mit Bernhard Lausecker um ein Jahr (01.04.2004 - 31.03.2005) zu den bisherigen Bedingungen. Auf eine Ausschreibung der Jagd wurde verzichtet, da die Zusammenarbeit mit dem Jagdpächter sehr gut ist und auch keine höheren Pachteinnahmen erwartet werden können.
17.03.2004 Wiederwahl Jagdvorstand Dr.Ferdinand Dohme, Neuwahl von Schriftführer Rüdiger Bartling und Kassenführer Dieter Severith. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Regina Severith und Horst Boose ( nach 28 Jahren Vorstandsarbeit ! ) standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung und wurden verabschiedet. Wahl einer Wegekommission bestehend aus den Vorstandsmitgliedern, Karl-Heinz Eickermann, Jürgen Schaper, Richard Schütte und dem Ortsratsbeauftragten Wilhelm Gerberding. Der Wegeausschuss soll zusammen mit dem Vorstand jeweils neu gewählt werden.
20.01.2005 Verlängerung des Pachtvertrages mit Bernhard Lausecker um 9 Jahre bis zum 31.03.2014 zu den bisherigen Bedingungen (3042 � / Jahr). Für die ersten drei Jahre wurde ein verminderter Pachtpreis vereinbart. Auf eine Ausschreibung wurde verzichtet.
25.05.2007 Im Frühjahr Instandsetzung und Neuaufstellung des Jagdpächterpfahls an der Grenze zur Finnenberg- Waldgenossenschaft zur besseren Öffentlichkeitswirkung am Weg. Die Geschichte des Pfahls wird im Kapitel Veranstaltungen beschrieben. Anläßlich einer Wegebegehung wurde der von H. Boose renovierte und von H.-W. Büthe (Fa. Dohme) neu aufgestellte Pfahl Vorstand und Wegeausschuß vorgestellt.
29.03.2012 Rüdiger Bartling wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Julian Dohme wird Kassenführer. Dieter Severith wird Schriftführer.
27.05.2013 Hartmut Thiel wird neuer Schriftführer.


Jagdvorstand

Vorsitzender Schriftführer Kassenführer
Jagdpächter
1929 - 1937 Lutz Lippoldes, Fischbeck (gemeinsamer Jagdbezirk Haddessen-Höfingen)
1937 - 1945 Friedrich Dömich und Friedrich Schöppe, Hess. Oldendorf (gemeinsamer Jagdbezirk Haddessen-Höfingen)
1945 - 1949 Ausübung des Jagdrechts durch die Besatzungsbehörden
1949 - 1959 Friedrich Dömich und Friedrich Schöppe, Hess. Oldendorf (gemeinsamer Jagdbezirk Haddessen-Höfingen)
1959 - 1986 Heinrich Wilkening, Pötzen
1986 - 1995 Günter Görling, Holtensen
1995 - 2014 Bernhard Lausecker, Barsinghausen
seit 2014 Fritz Tegtmeier, Hessisch Oldendorf




DEWEZET 06.05.1967