il Höfingen. In den einzelnen Gemarkungen trugen Flurstücke bestimmte Namen. Wenn in Höfingen jemand vom Westerfeld spricht, so weiß jedes Kind, dass es sich im die Felder an der Pötzer Grenze handelt. Woher einzelne Namen kommen, lässt sich aufgrund der Lage der Flurstücke oder ihrer speziellen Funktion in früheren Jahren erklären. Doch dann sind da noch die Bezeichnungen 'Jericho' oder 'An dem Unnutze', unter denen sich viele kaum etwas vorstellen können. Grund für den Heimatverein, eine Flurbegehung durchzuführen und sich vom Heimatforscher Konrad Diekmann Zusammenhänge erklären zu lassen.

Vor wenigen Tagen fand die erste Begehung statt. Der erst kürzlich gegründete Heimatverein hatte eingeladen und knapp 30 Personen waren gekommen. Zwei Stunden dauerte der Spaziergang durch den südöstlichen Teil der Höfinger Feldmark.

Rege diskutierten die Teilnehmer über die Entstehung einzelner Bezeichnungen, warum das Gebiet oberhalb der hohen Horst 'Andem Unnutze' heiße, wollte einer der Mitmarschierer nun gar nicht einsehen. Es sei doch brauchbares Ackerland, argumetierte er. Dass früher einmal hier nur saures Gras wuchs, war nicht mehr zu erkennen, wussten nur Fachleute wie Konrad Diekmann. "erst als die Bauern Drainageleitungen gezogen hatten, wurde das Land nützlich", erklärte der Heimatforscher.

Und auch zum Begriff 'Jericho' wusste er eine Erklärung. Es sei ein noch recht junger Name, führte Diekmann aus. Das Flurstück liege weit ab vom Dorf, und ein Landwirt soll einmal geäußert haben, als er seinen Ochsenkarren anspannte, der Weg zu diesem Feld ebtspreche einem Marsch nach Jericho. Von nun an habe das Flurstück seinen Namen gehabt. Etwa um die Zeit des ersten Weltkriegs müsste das gewesen sein, fügte er an.

Flurbegehungen wollen die Mitglieder des Heimatvereins Höfingen in Zukunft häufiger durchführen. Und auch zur "Höfinger Vesper" soll jedesmal anschließend eingeladen werden, sagte der Vorsitzende Paul Quest, der sich über die gute Resonanz der ersten Veranstaltung dieser Art freute.