Jahnhütte


2023



Nachdem man von der Jahnhütten-Plattform viele Jahre nur zehn Meter schauen konnte, kann man jetzt den Brocken zumindest erahnen.


Die Julius-Blanck-Hütte wurde 1933 in Jahnhütte umbenannt.

Vielen Dank an Friedrich Koch für das Bild!

Vielen Dank an Bernd Hünten, der das Foto der Jahnhütte im Nachlass seines Vaters gefunden hat.
Das Bild ist 1955 entstanden.


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden im Süntel noch Steinbrüche betrieben, in denen vorwiegend einheimische Arbeitskräfte, aber auch italienische Steinhauer als Gastarbeiter beschäftigt waren. Für letztere wurde um 1905 als Unterkunft eine Hütte im Süntel gebaut. Durch Veränderungen, die der Erste Weltkrieg mit sich brachte, war das Haus dann aber längere Zeit unbewohnt.
In der Wanderabteilung des Turn-Klubs Hannover tauchte der Wunsch nach einem eigenen Wanderheim auf. In Julius Blanck - einem verdienten Mitglied des TKH - fand sich ein Helfer. Er kaufte das Haus mit dem dazugehörenden Gelände und vermachte alles dem TKH. Am Himmelfahrtstag 1920 wurde unter Beteiligung sämtlicher Abteilungen des TKH das Haus, das auf Wunsch des Stifters die Bezeichnung 'Julius-Blanck-Hütte' führte, eingeweiht.
Am Tage der Einweihung (13. Mai) wurden in unmittelbarer Nähe des Hütteneingangs zwei Eichen gepflanzt. Sie wurden zu Ehren langjähriger Vorsitzender des TKH 'Körting'- und 'Grahneiche' genannt.

Jahnhütte

Unter dem Hüttenwirt Otto Meffert entwickelte sich nun für den großen Verein reges Leben. Ältere Klubmitglieder verbrachten dort ihren Urlaub oder ihr Wochenende und Jugendgruppen tobten sich bei Spiel und Sport in der frischen Waldluft aus. Da die Hütte voll bewirtschaftet war, konnten auch Wanderer einkehren und sich erfrischen. In den dreißiger Jahren konnte man jährlich drei- bis viertausend Übernachtungen verbuchen.
Im Frühsommer 1933 wurde die Hütte auf den Namen 'Jahnhütte' umgetauft. Der Name des Stifters Blanck, einem deutschen Juden, war für die nationalsozialistischen Machthaber nicht tragbar.

Später hat dann die Stadt Hameln die Hütte übernommen. Sie wurde noch Jahre als Waldgaststätte, zeitweise auch als Jugendherberge weitergeführt. 1978 wurde die Hütte wegen zu hoher Modernisierungskosten und fehlender Kanalisation leider abgerissen, und heute erinnert nur noch eine aus Sandstein und Balken errichtete Schutzhütte an diese Stätte.



Aufnahme um 1950

Nach einem Bericht der DEWEZET vom 25.03.1977 ('Jahnhütte aus dem Schneider?') wurden verschiedene Versuche unternommen, die Jahnhütte zu erhalten. Es gab Verhandlungen mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland (CJD). Praktikanten sollten die Hütte renovieren, damit sie später zur Umschulung und Ausbildung genutzt werden konnte. Es war auch ein kleiner Ausschank geplant. Ein Hausmeisterehepaar sollte gesucht werden. Leider konnten die Pläne nicht in die Tat umgesetzt werden.





Wenn man von der Schutzhütte gerade über den freien Platz in den Wald hinein geht, dann kommt man bald zu einem ehemaligen Aussichtsplatz, der mit einer Mauer begrenzt ist. Leider hält sich die Aussicht wegen der mittlerweile hohen Bäume in Grenzen.




Fotos: j.s. 2009



Früher muss die Aussicht von hier sehr gut gewesen sein! (Oktober 2012)




DEUTSCHE GRUNDKARTE - HISTORISCH




Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung �2014

www.lgln.de





(1) Jahnhütte (2) zum Süntelturm (3) nach Flegessen (4) nach Unsen (5) nach Welliehausen