Von der Höfinger Chronik zum Heimatverein Höfingen e.V.



Die Wurzeln des Heimatvereins Höfingen (HVH) sind eng verknüpft mit der Entstehung der Höfinger Chronik. Den Anstoß dazu gab Werner Himstedt, der als Gast auf einer Geburtstagsfeier am 23.02.1980 mit großem Interesse meine Ahnenforschung studierte, die ich in Form loser Blätter zusammengestellt hatte. Spontan kam ihm die Idee und er sagte zu mir: "Konrad, schreib doch mal eine Chronik von Höfingen". Ich war sofort einverstanden und dieses Gespräch kann als die "Geburtsstunde" der Höfinger Chronik angesehen werden. Als die Chronik, verfasst von Friedrich Schulte, Heinrich Roßkam und Konrad Diekmann 1984 druckreif vorlag, verweigerte man uns zunächst einen finanziellen Zuschuss. Der Kulturausschuss des Landkreises Hameln teilte uns mit, das die Chronik zu umfangreich sei und weit über den Rahmen einer solchen hinausragen würde. Sie müsse daher gekürzt werden, andernfalls könne keine Bezuschussung erfolgen. Dieser Ansicht schloss sich auch die Stadtverwaltung in Hess. Oldendorf an. Das wichtigste bei der Veröffentlichung der Chronik war jedoch, dass die Stadt Hess. Oldendorf nicht als Herausgeber in Erscheinung treten wollte und unseren Wunsch danach wiederholt ablehnte.

Da lag nun das Manuskript rund 480 Seiten stark und die Verhandlungen gerieten ins Stocken. Denn einerseits war Friedrich Schulte nicht damit einverstanden seine umfangreiche Arbeit zu kürzen und andererseits musste nach einem Herausgeber gesucht werden. Zwei Jahre lang liefen die Verhandlungen. Am Ende ist die Chronik nicht gekürzt worden und wir erhielten jeweils einen Zuschuss von 1.500 DM vom Landkreis und der Stadt Hess. Oldendorf. Doch dieser Betrag reichte keineswegs für die Fertigstellung der Chronik aus. Ein Herausgeber war auch nicht gefunden worden. Friedrich Schulte ergriff nochmals die Initiative mit dem Ziel einen Heimatverein Süntel, bestehend aus den Ortschaften Pötzen, Haddessen, Bensen und Höfingen zu gründen und hier einen Herausgeber zu finden.

Doch auch in der Versammlung am 9.9.1987 im Gasthaus Spilker unter der Leitung von Heinz Beißner kam keine Zustimmung zustande. Die Höfinger, allein auf sich gestellt, nahmen das Geschick nun selbst in die Hand und gründeten einen Heimatverein Höfingen. Zum Vorsitzenden wurde Paul Quest, gebürtiger Hamelenser, vorgeschlagen, da er ohnehin schon die Versammlung leitete. Kurzfristig übernahm für den Akt der Wahl Wilhelm Hachmeister die Versammlungsleitung und die Gründungsmitglieder wählten Paul Quest einstimmig zum 1.Vorsitzenden. Ihm zur Seite standen Frau Regina Severith als 2. Vorsitzende und Hans-Jürgen Anderten als Kassenwart sowie Annchen Dierke, veantwortlich für die Protokollführung.

Zur Gründungsversammlung am 8.10.1987 des Heimatvereins Höfingen e.V. waren 18 Personen erschienen: Paul Quest, Regina Severith, Heinrich Severith, Adolf Severith, Hanna Himstedt, Werner Himstedt, Wilma Hake, Horst Boose, Annchen Dierke, Alwin Dierke, Friedrich Wilhelm Spilker, Friedel Käse, Wilhelm Hachmeister, Wilhelm Gerberding, Manfred Peter, Wilhelm Lindenberg, Hans-Jürgen Anderten und Konrad Diekmann.

Fazit: Wenn es in Höfingen keine Chronik gegeben hätte, hätten wir wahrscheinlich auch keinen Heimatverein. Gleichzeitig führte meine Mitwirkung an der Höfinger Chronik zur Entdeckung einer Leidenschaft in mir, mit der ich mich bisher nicht befasste. Mit 68 Jahren begann ich mich intensiver mit der Heimatkunde zu beschäftigen und Heimatgeschichten zu erzählen. Dieses "Hobby" zog mich mehr und mehr in seinen Bann und verschaffte mir Entspannung und viel Freude alles aufzuschreiben, damit es nicht vergessen wird.
Quelle: Konrad Diekmann, Dies und das - für jeden was! (Seite 37)