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16. April

1871: Die auf Bismarck zurückgehende Verfassung des neu gegründeten Deutschen Reiches trat in Kraft.

1914: Mit der Gründung der Bremer Behring-Werke GmbH wurde die Ära der Großproduktion von Impfstoffen eingeleitet.

1948: In Paris wurde die Europäische Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) ins Leben gerufen.

1953: Queen Elizabeth II. taufte die neue königliche Yacht auf den Namen „Britannia“. Beim Stapellauf des über 100 Meter langen Schiffes sangen 30.000 begeisterte Zuschauer „Rule Britannia“. Die Yacht sollte die Königliche Familie 44 Jahre lang auf 968 offizielle Reisen rund um die Welt begleiten.

1972: Die Apollo 16-Mission startet vom Kennedy Space Center mit den Astronauten John Watts Young, Thomas Kenneth Mattingly und Charles Moss Duke an Bord zur vorerst vorletzten Mondlandung.

1982: Das erste deutsche durch In-vitro-Fertilisation gezeugte 'Retortenbaby' Oliver wird an der Universitätsklinik in Erlangen geboren.

2003: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt mit, dass das Coronavirus Auslöser der Infektionskrankheit SARS ist.

Postzugräuber verurteilt

In den frühen Morgenstunden des 8. August 1963 ist der königliche Postzug auf dem Weg von Glasgow nach London. Die Täter manipulieren Signale und bringen den Zug auf einer entlegenen Stelle zum Stehen. Zugführer Jack Mills wird bewusstlos geschlagen, das Begleitpersonal festgesetzt.

Lediglich 15 Minuten brauchen die Täter, um die Postsäcke in drei bereitstehende Laster zu verfrachten. Sie erbeuten knapp 2,6 Mio. Pfund. Obwohl die Bande den Überfall minutiös geplant hat, kann die Polizei die Mehrzahl der Tatbeteiligten in den kommenden Monaten festnehmen.

Am 16. April 1964 werden sie zu 25 bis 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Aber nicht alle Täter sind bereit, ihre Strafen im Gefängnis auch abzusitzen. Mehreren gelingt die Flucht. So auch Ronald Biggs. Am 8. Juli 1965 fährt ein Möbelwagen an die Mauer des Londoner Gefängnisses Wandsworth. Eine Strickleiter wird über die Mauer geworfen und der Posträuber Ronald Biggs klettert in die Freiheit. Während die anderen Flüchtigen des Großen Postzugraubs nur wenige Jahre in Freiheit sind, dauert die Flucht von Biggs 36 lange Jahre. Das macht Biggs zum bekanntesten Kriminellen der Welt. Dabei ist er kein wirklich großer Verbrecher, wie der oberste Biggs-Jäger Jack Slipper, Chief Superintendant von Scotland Yard, nach seiner Pensionierung zugibt: 'Ronnie Biggs ist ein Mann der Vergangenheit. Und ein großer Fisch war er nie. Er war ein kleiner Junge in einer Bande von äußerst brutalen und gewalttätigen Verbrechern, so aber war Biggs nie.'

Biggs unterzieht sich nach seiner Flucht einer Gesichtsoperation. Als er sich in Australien nicht mehr sicher fühlt, flieht er 1974 nach Brasilien. Die Reste seiner Beute aus dem spektakulären Coup sind rasch aufgebraucht. Biggs vermarktet nun sein Image. 2001 hat Biggs genug vom Exil. Er fliegt nach Hause und kehrt 38 Jahre nach dem Großen Postzugraub zurück ins Gefängnis.