Die Süntelpforte


Wussten Sie, dass das Wohnhaus der Familie Haverkamp - auch heute noch ein gastfreundliches Haus für Familie und Freunde - früher eine Gastwirtschaft für Gäste aus den drei Sünteldörfern und darüber hinaus war? Ein kleiner Rückblick gibt Einblick in die Geschichte des Hauses.

Es wurde 1907 von den Großeltern Gerd Haverkamps, Heinrich und Minna Berlips, als Wohnhaus gebaut. Leider verstarb der Großvater kurz danach und die jungen Witwe stand vor der großen Frage 'Wie geht es weiter mit unserem Haus?'

Aufgaben gab es für sie nicht - so war die Idee geboren, in den Räumen eine Gastwirtschaft zu eröffnen. Da Minna Berlips zunächst keine Konzession hatte, alkoholische Getränke auszuschenken, gab es Säfte und ähnliches.

So wurde das Haus Anziehungspunkt für Wanderer und Schulklassen, die auch im angrenzenden Eichenwäldchen gut bewirtet wurde. Das Haus konnte als0 der Familie erhalten bleiben.

Der Sohn Alfred Berlips führte es mit seiner Frau Emma, geb. Wellhausen, aus Holtensen weiter. Das junge Paar erweiterte das Angebot: es gab alkoholische Getränke und Alfred wurde bekannt durch seine Schlachteplatte aus eigener Schlachterei.

Die Gastwirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit Tresen und ein Clubzimmer für Vereine. Noch begehrter war ein Platz im gemütlichen Schankraum, als ein Fernsehapparat (der erste im weiten Umkreis) aufgestellt wurde.

Das Lokal wurde bis 1967/68 geführt. Onkel Alfred und Tante Emma zogen ins Dachgeschoss und die ehemalige Gastwirtschaft wurde wieder privates Wohnhaus. Quelle: L(i)ebenswertes Sünteltal Ausgabe 2015

Die alte Unsener Badeanstalt

Die Unsener Badeanstalt wurde im Jahr 1930 eingeweiht. Die Kosten für den Bau des Bades betrugen 25000 RM. Träger war die Ortschaft Unsen. Der erste Schwimmmeister war Manfred Mühlenoff aus Oldendorf.

Usprünglich war das Becken ein einfaches Erdloch, das natürlich ständig Wasser verlor. Eine Ausmauerung erfolgte erst 1933. In diesem Jahr wurden auch Bäume gepflanzt. 1935 wurden Sprungtürme mit Höhen von 1 m und 3 m gebaut. Das dafür benötigte Holz wurde von der Forstgenossenschaft gespendet. 1939 wurden weitere Verbesserungen vorgenommen. Vor dem Krieg fanden sehr viele Schwimmwettkämpfe statt. Der Schwimmverein aus Unsen hatte Vereine aus Hannover und anderen Städten zu den Wettkämpfen eingeladen. Die Teilnehmer übernachteten in Zelten. Während des Krieges fand normaler Badebetrieb statt.

Die Wassertemperatur betrug maximal 20 bis 21 Grad, aber nur wenn vorher zwei Wochen die Sonne schien. Es wurde ständig Wasser aus dem Bach abgezweigt und über Rohre in das Nichtschwimmerbecken geleitet. Neben den Badegästen nutzen auch viele Molche das Bad.

Alle sechs bis sieben Wochen wurde das Wasser abgelassen. Mit Hilfe der Feuerwehr wurde das Becken gereinigt. Es dauerte dann circa sechs Tage, bis der Bach das Becken wieder gefüllt hat. Es gab zehn Einzelkabinen zum Umziehen, sowie eine Gemeinschaftskabine, die von Jungen und Männern genutzt wurde. In jeder Einzelkabine befand sich eine kleine Tür, die zur Durchreiche der Kleidung benutzt wurde. In der Regel gab es kein Aufsichtspersonal beim Badebetrieb. Das Bad verfügte über eine Liegewiese. Das Plumsklo wird noch heute benutzt.

1973 übernahm die Stadt Hameln die Verantwortung für das Schwimmbad, das dann der FFW Unsen als Feuerlöschteich zugewiesen wurde. Die Feuerwehr baute später die Umkleideräume um, sodass im Haus Feiern stattfinden konnten.

Das Bad wurde 1974 geschlossen. Der Ortsrat Unsen hatte bis 1973 200.000 DM für den Umbau oder Neubau des Schwimmbades gespart. Das Geld wurde dann 1975 für den Bau eines neuen Schwimmbades verwendet.

Vielen Dank für das Material an Friedrich-Wilhelm Borcherding aus Unsen.














Am Süntel befindet sich auch ein Kindererholungsheim. Die Einrichtung beschreibt sich im Internet folgendermaßen:

Der Rattenfänger ist nicht weit ...

Das Heim im Sünteltal am Südhang des Süntels bietet für Lehrer und Schüler vielfältige Möglichkeiten im Rahmen von Klassenfahrten und Projektwochen aller Altersgruppen. Es zeichnet sich durch eine großzügige Anlage mit Räumen für Sport, Spielen, Werken und Lesen aus.

Wandern Sie mit Ihrer Gruppe durch unverfälschte Natur und alte Kulturlandschaft. Lernen Sie auch die restaurierte Altstadt Hamelns und die vielen sehenswerten Bauwerke der Weserrenaissance kennen.

Selbstverständlich steht die Heimleitung auf Wunsch mit Programmvorschlägen zur Verfügung. Außer zu Klassenfahrten werden � und das ist das Besondere an diesem Heim � hier auch Kindererholungskuren von jeweils 21 Tagen durchgeführt, weil das milde Schonklima des Luftkurortes, die gezielte Bewegung in frischer Luft, viel sportliche Bestätigung, gemeinsame Aktivitäten der Kur-Gruppen sowie die schul- und heimärztlich verordneten Maßnahmen eine gesundheitliche Stabilisierung der Schüler bewirken.

Jede Klasse oder Gruppe wird separat im eigenen Trakt mit eigenem Gruppenraum untergebracht. Die Unterbringung der Schülerinnen und Schüler erfolgt in der Regel in 4-Bett-Zimmern, für die Begleitpersonen stehen Extraräume zur Verfügung.